Königin Marit
Björgen dank achtem Gold die erfolgreichste Winter-Olympionikin der Geschichte
PYEONGCHANG (dpa/SID) - Die eiserne Lady zeigte Emotionen. Nachdem Marit Björgen mit ihrer achten Goldmedaille zur erfolgreichsten Winterolympionikin der Geschichte aufgestiegen war, brachen erstmals Tränen aus der sonst so kühlen Norwegerin heraus. Die Langläuferin verdrängte mit ihrer 15. olympischen Medaille ihre norwegischen Landsleute Ole Einar Björndalen und Björn Dählie von der Spitze der Liste der erfolgreichsten Teilnehmer an Olympischen Winterspielen. Der 30Kilometer-Lauf in der klassischen Technik war zugleich Björgens letzter olympischer Wettkampfauftritt. Am Abend führte sie als Fahnenträgerin noch stolz die norwegische Mannschaft an, die die erfolgreichste Nation der Pyeongchang-Spiele stellte.
Zu den ersten Gratulanten gehörte Björndalen. „Sie ist eine fantastische Person und Skiläuferin. Ich bin heute stolz, Norweger zu sein“, sagte der Biathlet, der die Qualifikation für Pyeongchang nicht geschafft hatte. „Es war das perfekte Ende meiner olympischen Karriere“, sagte Björgen, „es ist alles aufgegangen, was ich mir erträumt habe. Es waren die perfekten Bedingungen, so wie daheim am Holmenkollen“, erzählte sie. Die letzten Meter hinauf auf den Gipfel des Olymps waren ein Triumphlauf. Björgen trug die norwegische Fahne in der rechte Hand, sie lachte, sie ließ es jetzt ruhig angehen – trotzdem gewann sie mit einem derart aberwitzigen Vorsprung, dass sie den Rest des Feldes zum Fußvolk degradierte. 1:49,5 Minuten lag die 37-Jährige vor der zweitplatzierten Finnin Krista Pärmäkoski.
Das letzte Rennen ihrer olympischen Karriere bestritt auch Steffi Böhler. Die mittlerweile 36-Jährige hatte bei ihren bisherigen drei Olympia-Teilnahmen jeweils mit der Staffel 2006 Silber und 2014 Bronze gewonnen, nun lieferte sie als 16. noch einmal eine ordentliche Leistung ab. Was freilich auch nichts daran änderte, dass das deutsche LoipenTeam zum ersten Mal seit Nagano 1998 ohne Medaille blieb.