Auf der Zielgeraden zieht Frenzel vorbei
TRONDHEIM (SID/dpa) - Eric Frenzel kannte mit Akito Watabe keine Gnade. Wieder einmal. 100 Meter vor dem Ziel setzte der Olympiasieger aus Sachsen die entscheidende Attacke, fuhr mit einem Lächeln über die Linie und feierte seinen zweiten Saisonsieg. Wie schon bei Olympia in Pyeongchang blieb dem Japaner Watabe auch beim Weltcup in Trondheim nur Rang zwei hinter dem Deutschen, mit dem er gut befreundet ist. „Ich weiß, dass Akito sehr um den Gesamtweltcup kämpft. Aber er hat Jan Schmid heute distanziert, daher kann er das verkraften, denke ich“, sagte Frenzel mit einem Augenzwinkern. In der Tat baute Watabe seine Führung im Kampf um die Kristallkugel auf 149 Punkte aus; er wird beim Saisonfinale in zwei Wochen in Schonach wohl Frenzel beerben, der die Gesamtwertung zuletzt fünfmal in Folge gewonnen hat.
„Auf der Zielgeraden hatte ich die besseren Ski und auch mehr Körner als Akito“, sagte Frenzel. Der 29-jährige Oberwiesenthaler war nach einem starken Sprung auf 130 Meter von Rang vier in den Langlauf gegangen, wo er schnell zum führenden Watabe aufschloss und schließlich die entscheidende Attacke setzte.
Knapp 30 Sekunden hinter Frenzel und Watabe folgte eine große Verfolgergruppe, in der sich Fabian Rießle (Breitnau) und Rekordweltmeister Johannes Rydzek (Oberstdorf) durchsetzten; sie landeten auf den Rängen drei und vier. „Beide haben ein tolles Rennen gemacht. Wir haben viel in der Nationenwertung aufgeholt“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Dort liegt Deutschland mit 4026 Punkten nicht mehr ganz so klar hinter Norwegen (4244).