Fünfter nach verpatzter Quali
Das Tuttlinger Team Greenlion Motorsport setzt erst auf die falschen Reifen.
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TUTTLINGEN - Das Tuttlinger Team von Greenlion Motorsport hat beim Einstand in die Langstreckenserie NES 500 Lehrgeld bezahlt. Zwar landeten Christian Ladurner und Sebastian Sommer im belgischen Spa Francorchamps in ihrer Klasse auf dem dritten Platz. Es wäre aber mehr als das und der fünfte Platz in der Gesamtwertung drin gewesen. Ein gebrauchter Satz Reifen bremste die Donaustädter aus.
„Wir wollen an einem Wochenende so wenig Reifen wie möglich verfahren. Das ist ja auch eine Geldsache. Aber in der Qualifikation haben wir einen kleinen Fehler gemacht“, erklärte Ladurner. Statt auf frische Reifen setzten die Tuttlinger in der Jagd um die beste Startposition auf gebrauchtes Gummi. Die Konsequenz: Auf den angefahrenen Reifen reichte es nur zum 17. Platz. „Wir wussten nicht, wie lange die Reifen halten. Im Rennen haben wir gemerkt, dass wir zwei Stunden gut durchkommen. Es wäre strategisch besser gewesen, wenn wir einen Satz Reifen aus dem Rennen in der Qualifikation genutzt hätten“, meinte Ladurner nach der vierstündigen Wettfahrt.
Auto ist konkurrenzfähig
Deutlich mühsamer gestaltet sich das Rennen auf der berühmten Rennstrecke. Auf der als ArdennenAchterbahn bekannten Naturpiste arbeiteten sich Sommer und Ladurner nach vorne und schafften den Anschluss an die Spitzengruppe. Beim Ende des Rennens hatten die Tuttlinger 54 Sekunden Rückstand auf den Zweiten in ihrer Klasse. Eine Runde betrug der Rückstand auf die besten drei der Gesamtwertung. „Wir waren an der Spitzengruppe dran. Mit Platz fünf oder sechs nach der Qualifikation wäre mehr drin gewesen“, sagte Ladurner, der das Rennen gerne gewonnen hätte.
Aber auch mit den vorderen Platzierungen konnte er letztlich gut leben. „Für das erste Rennen auf der Langstrecke hat es super geklappt. Wir sind sehr zufrieden. Die Abläufe wie die Boxenstopps und die Fahrerwechsel haben gut geklappt. Auch die Konkurrenzfähigkeit des Autos ist vorhanden“, bilanzierte der Tuttlinger, der das Team lobte. „Alle haben super gearbeitet.“Bei den Boxenstopps sei das Zeitfenster von 4:10 Minuten – kürzere Halte werden bestraft – mit 4:13, 4:15 und 4:20 Minuten optimal eingehalten worden. „Das ist später für die Taktik wichtig“, meinte Ladurner.
Sein Teamkollege Sebastian Sommer konnte die Fahrt durchaus genießen. Weil er vom historischen Motorsport komme, bei dem in den Autos mehr geschaltet werden muss, habe er sich „im Auto sehr wohlgefühlt“, erklärte er nach dem Rennen. Anstregend war es für die Rennfahrer dann doch. „Das Wetter war super. Wir konnten gut alles im Trockenen fahren. Mit 20 Grad war es allerdings eher untypisch warm“, berichtete Ladurner, der wie Sommer bei Temperaturen von rund 50 Grad im Auto konzentriert bleiben musste. „Vor allem die letzten zehn Minuten waren heftig“, sagte Ladurner, der sich stündlich mit Sommer abwechselte.
Das nächste Rennen der NES 500 findet vom 11. bis 13. Mai in Oschersleben statt. Dann wollen Ladurner und Sommer den Lohn für die Mühen einfahren.