Stiftung kritisiert Suizidbeihilfe
DORTMUND (KNA) - Der Fall des 104-jährigen australischen Wissenschaftlers David Goodall, der zum Sterben in die Schweiz reist, wird kontrovers diskutiert. Schweizer Medien berichteten, der lebensmüde Botaniker solle von Ärzten auf seine Urteilsfähigkeit untersucht werden, bevor er eine Freitodbegleitung erhalten könne.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte dazu am Sonntag, es gebe keine objektiven Kriterien für das Leiden. „Das wissen die Suizidhelfer und betreiben eiskalte Propaganda mit den Lebensmüden“, sagte Vorstand Eugen Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Dortmund. Deshalb müsse organisierte Selbsttötung in Deutschland weiterhin verboten sein. „Die Suizidentscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ist zu stoppen. Auch der Staat darf sich nicht an Tötung beteiligen.“
Goodall war von Australien nach Frankreich zu Verwandten geflogen und will kommende Woche in der Nähe von Basel sein Leben beenden. Seine Lebensqualität sei nach einem Sturz und Sehschwierigkeiten nicht mehr akzeptabel, sagte er in Fernsehinterviews. Suizidbeihilfe ist in Australien nicht legal.
Der Ökologe und Botaniker wird von der Organisation „Exit International“unterstützt, die die Reise organisiert. Über eine CrowdfundingPlattform habe er rund 15 000 Euro gesammelt, schreibt die „Aargauer Zeitung“, damit er in der ersten Klasse fliegen konnte.