Eile geboten
Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert – dieses fast schon geflügelte Wort aus der IT-Branche gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Es klingt, je nach Sichtweise, nach Drohung oder Versprechen.
Für klassische Banken ist es eine akute Bedrohung: Wer nicht rechtzeitig auf den rasenden Zug der digitalen Moderne aufspringt, bleibt zurück. Es ist nicht überraschend, dass die Zahl derjenigen, die im Internet ihre Bankgeschäfte machen, steigt: Mittlerweile erledigen fast dreiviertel aller Internetnutzer ihre Überweisungen und andere Bank-Transaktionen per Tablet oder Handy vom heimischen Sofa aus. Allerdings sind die Erwartungen offenbar gestiegen: So geht es den Kunden zunehmend darum, praktische, das heißt einfach zu bedienende InternetBanking-Plattformen und Apps zu haben. Dabei spielt der Name der Bank, die das im Hintergrund organisiert und verfügbar macht, nur noch eine Nebenrolle. Vorbei sind also die Zeiten, in denen Banken mit ihrem guten Namen punkten konnten und vornweg Vertrauen schufen.
Das ist ein klares Warnsignal an die klassischen Banken und Sparkassen hierzulande. Die beiden großen Privatbanken, die Deutsche und die Commerzbank, kämpfen bereits auf vielen Feldern, um nicht vollends den Anschluss zu verlieren. Sie müssen sich dabei aber auch gehörig sputen, um den Zug in die digitale Zukunft nicht zu verpassen. Die wendige digitale Konkurrenz ist für die heutige Kundschaft auf dem heimischen Sofa nur einen Klick entfernt.