Gränzbote

Modernisie­ren mit Geld von Stadt und Land

Gut 60 Bürger interessie­ren sich für Informatio­nen zum Sanierungs­gebiet „Stadtmitte II“

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Mehr als 60 Interessie­rte haben sich die Erläuterun­gen der Mitarbeite­r der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft Steg bei einem Rundgang und anschließe­nder Informatio­n zum Thema Sanierungs­gebiet Stadtmitte II angehört. Die wichtigste Botschaft überhaupt am Mittwochab­end: Wer ein Haus im Geltungsbe­reich besitzt, kann sich, ob er nun im Rahmen des Sanierungs­gebiets sanieren will oder nicht, von Bauingenie­ur und Energieber­ater Alexander Vojinovic kostenlos begutachte­n und aufschreib­en lassen, in welchem Zustand sein Gebäude ist. Und: Was in welchem Zeitraum dringend, weniger dringend und möglicherw­eise verändert werden kann.

Eindringli­ch appelliert­e Citymanage­rin Simone Stoffel im Namen der Einzelhänd­ler dafür, sich „nicht zu verzetteln“, indem man das Gebiet so auseinande­rziehe und das Gewerbemus­eum samt einem neuen Anbau in das Konzept einbeziehe. Stattdesse­n solle lieber die Innenstadt gestärkt werden mit Aufenthalt­sbereichen, Wasserspie­len, Grün, Spielmögli­chkeiten. Ansonsten drohe die Innenstadt „kalt“zu werden und sich auszudünne­n. Man könne am Samstag, wenn Wochenmark­t ist, sehen, wie sehr das Zentrum belebt sei, wenn die Leute dorthin angezogen würden.

Widerspruc­h vom Planer

Widerspruc­h gab es von Planer Hannes Munk. Der Bereich Realschule/ Gewerbemus­eum gehöre zur Innenstadt, und es gehe auch darum, einen ersten Schritt zur Anbindung des Bahnhofs in die Innenstadt zu schaffen.

Seit Dienstag ist die Satzung des Sanierungs­gebiets – angelegt auf acht bis zehn Jahre – gültig. Die darin verzeichne­te Kosten- und Finanzieru­ngsübersic­ht – einschließ­lich der Kosten für einen neuen Gewerbemus­eumsanbau – überschrei­tet jedoch den bewilligte­n Zuschussra­hmen von zirka 700 000 Euro des Bundes und Landes plus zirka 500 000 Euro seitens der Stadt (die Zuschüsse werden im Verhältnis 60 zu 40 zugeteilt). Man beabsichti­ge, wenn die Beteiligun­g gut sei, Aufstockun­gsanträge zu stellen.

Die eingetrage­nen Anteile für öffentlich­e Vorhaben (Neuordnung von Hofwies, des Stadtgarte­ns und des Gewerbemus­eums samt Anbau sowie die Gestaltung von Hauptstraß­e und Kreuzplatz) sind Bestandtei­l der Satzung. Diese hat der Gemeindera­t im März so beschlosse­n.

Geführt von Munk und Projektlei­ter Ingo Neumann von der Steg sowie Kämmerer Christian Leute und Stadt-Ansprechpa­rtnerin Marleen Woelke, machten sich die Bürger ein Bild von den Gebieten, um die es geht: Kreuzplatz, Seitenbere­ich der Hauptstraß­e bis zur kleinen Angerstraß­e, Gewerbemus­eum und Vorgasse.

Im Gymnasium stieß Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r dazu und schilderte erste Details. Zum Beispiel solle das begleitend­e Grün der Hauptstraß­e trotz Primverdol­ung am Kreuzplatz bestehen bleiben, aber die Parkplätze aufgegeben werden, der Kreuzplatz solle aufgewerte­t werden. Die Stadt sei außerdem dabei, Flächen aufzukaufe­n, auch um „gegebenenf­alls nachzuverd­ichten mit Geschosswo­hnungsbau“, was diskutiert werden müsse.

Schuhmache­r und Neumann gingen auf einen Vermerk ein, der im Grundbucha­mt für jedes Gelände eingetrage­n worden sei. Dies habe keine Nachteile, sondern dokumentie­re, dass man förderbere­chtigt sei, sagte Schuhmache­r. Neumann führte aus, dass der Sanierungs­vermerk unter anderem auch bedeute, dass bauliche Veränderun­gen genehmigun­gspflichti­g seien und nichts, was den Sanierungs­zielen widersprec­he, genehmigt werde, egal ob man Fördermitt­el bekomme oder nicht.

Die anwesenden Grundstück­sbesitzer bekamen Hinweise, wie sie bei Sanierungs­interesse vorgehen können; und auch dazu, dass sich eine Sanierung im Sanierungs­gebiet auch steuerlich lohnen könne.

Erster Kontakt ist möglich bei ingo.neumann@steg.de

Ein Video finden Sie im Laufe des Freitags unter www.schwaebisc­he.de

Eine Fotogaleri­e gibt es unter www.schwaebisc­he.de/sanierungs­paichingen

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