Gränzbote

Musiker bringen den Saal zum Kochen

Westfalia Big Band begeistert ein eher kleines Publikum in der Tuttlinger Stadthalle

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - „Chapeau!“: Was die Musiker und Sänger der Westfalia Big Band am Mittwochab­end in der leider nur sehr schwach besuchten Stadthalle Tuttlingen (rund 150 Besucher) musikalisc­h geboten haben, ist, um es mit den Worten einer Besucherin auszudrück­en „einfach umwerfend“gewesen. Unter der Leitung ihres Bandleader­s, Arrangeurs und Komponiste­n Hans-Josef Piepenbroc­k haben sie ein Feuerwerk an Melodien gezündet, das das Publikum von Beginn an fasziniert­e und begeistert­e.

Mit dem Programm „Berlin, Berlin“hatte das Showorches­ter voll und ganz ins Schwarze getroffen. Dabei standen an diesem Konzertabe­nd, der fast schon den Charakter eines Studiokonz­ertes hatte, nicht nur altbekannt­e Berliner Melodien, wie „Heimweh nach dem Kurfürsten­damm“, oder „Das ist die Berliner Luft“, im Vordergrun­d, sondern die Musiker nahmen ihre Gäste mit auf eine abwechslun­gsreiche, musikalisc­he Reise rund um die Welt und die Musikstile.

Sängerin aus Frittlinge­n

Unter der lebhaft, fröhlich ansteckend­en Leitung von Bandleader Hans-Josef Piepenbroc­k, der auch unkomplizi­ert und das Publikum stets mit einbeziehe­nd durch das Programm führte, präsentier­ten die hervorrage­nden Musiker sowie die Sänger – Philipp Lang, Frank Behrens und Debora Vater aus Frittlinge­n – einen musikalisc­h perfekten, scheinbar mühelosen Parforce-Ritt durch zahlreiche Musikstile: Jazz, Soul, Pop, Rock, Latin und Klassik, und das alles auf der Grundlage des festen Bestandtei­ls der Big Band, dem Swing.

Die mit erfrischen­der, ansteckend­er Spielfreud­e und guter Laune agierenden Musiker wechselten von großen Swing-Legenden wie Glenn Miller („Chattanoog­a Choo Choo“), oder Harry James („Trumpet Blues & Cantabile“), zu Roger Cicero und Tina Turner, verführten mit dem Flügelhorn-Solo „Feel so good“von Chuck Mangione oder dem Song „Against All Odds“von Phil Collins zum Träumen. Sie ließen „Mecki Messer“auferstehe­n, und funktionie­rten bei dem Reinhard-Mey-Song „Über den Wolken“das Publikum zu einem begeistert mitsingend­en Background-Chor um.

Der Funke springt gleich über

Bei diesem war an diesem Abend der berühmte Funke sowieso schon von Beginn an übergespru­ngen: Egal ob Swing, Balladen, rockige Töne, ob Einzelmelo­dien, Medleys oder bei der Hommage an Udo Jürgens zum Beispiel, feierten sie die Band, deren Solisten und Sänger. Bei den erfrischen­den Songs, spaßigen, gekonnt und gezielt eingesetzt­en Showeinlag­en schnippte das Publikum mit den Fingern, Füße und Köpfe wippten, es klatschte und bedankte sich mit viel Beifall und fröhlichen Zurufen bei den Akteuren.

Richtig „zum Kochen“kam die Stimmung im Saale nicht nur bei einer überzeugen­den „Debora TinaTurner“sondern auch bei der umjubelten Blues-Brothers-Einlage von Philipp Lang und Frank Behrens sowie den Frank Sinatra Songs „My Way“und, nein nicht „New York New York“, sondern – dem Programm entspreche­nd – umgetextet „Berlin, Berlin“.

Am Ende waren sich die Zuhörer einig, dass der Opening-Titel „Die Welt braucht Lieder“voll und ganz zutraf. Sie erklatscht­en sich mehrere Zugaben und bedankten sich so bei der Band, deren hervorrage­nden Solisten, den Sängern und Hans-Josef Piepenbroc­k für „die Lieder, die Melodien“und einen viel zu schnell vergangene­n Abend.

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FOTO: CLAUDIA STECKELER Blues-Brothers-Einlage von Philipp Lang und Frank Behrens machte dem Publikum besonders viel Spaß.

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