Musiker bringen den Saal zum Kochen
Westfalia Big Band begeistert ein eher kleines Publikum in der Tuttlinger Stadthalle
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TUTTLINGEN - „Chapeau!“: Was die Musiker und Sänger der Westfalia Big Band am Mittwochabend in der leider nur sehr schwach besuchten Stadthalle Tuttlingen (rund 150 Besucher) musikalisch geboten haben, ist, um es mit den Worten einer Besucherin auszudrücken „einfach umwerfend“gewesen. Unter der Leitung ihres Bandleaders, Arrangeurs und Komponisten Hans-Josef Piepenbrock haben sie ein Feuerwerk an Melodien gezündet, das das Publikum von Beginn an faszinierte und begeisterte.
Mit dem Programm „Berlin, Berlin“hatte das Showorchester voll und ganz ins Schwarze getroffen. Dabei standen an diesem Konzertabend, der fast schon den Charakter eines Studiokonzertes hatte, nicht nur altbekannte Berliner Melodien, wie „Heimweh nach dem Kurfürstendamm“, oder „Das ist die Berliner Luft“, im Vordergrund, sondern die Musiker nahmen ihre Gäste mit auf eine abwechslungsreiche, musikalische Reise rund um die Welt und die Musikstile.
Sängerin aus Frittlingen
Unter der lebhaft, fröhlich ansteckenden Leitung von Bandleader Hans-Josef Piepenbrock, der auch unkompliziert und das Publikum stets mit einbeziehend durch das Programm führte, präsentierten die hervorragenden Musiker sowie die Sänger – Philipp Lang, Frank Behrens und Debora Vater aus Frittlingen – einen musikalisch perfekten, scheinbar mühelosen Parforce-Ritt durch zahlreiche Musikstile: Jazz, Soul, Pop, Rock, Latin und Klassik, und das alles auf der Grundlage des festen Bestandteils der Big Band, dem Swing.
Die mit erfrischender, ansteckender Spielfreude und guter Laune agierenden Musiker wechselten von großen Swing-Legenden wie Glenn Miller („Chattanooga Choo Choo“), oder Harry James („Trumpet Blues & Cantabile“), zu Roger Cicero und Tina Turner, verführten mit dem Flügelhorn-Solo „Feel so good“von Chuck Mangione oder dem Song „Against All Odds“von Phil Collins zum Träumen. Sie ließen „Mecki Messer“auferstehen, und funktionierten bei dem Reinhard-Mey-Song „Über den Wolken“das Publikum zu einem begeistert mitsingenden Background-Chor um.
Der Funke springt gleich über
Bei diesem war an diesem Abend der berühmte Funke sowieso schon von Beginn an übergesprungen: Egal ob Swing, Balladen, rockige Töne, ob Einzelmelodien, Medleys oder bei der Hommage an Udo Jürgens zum Beispiel, feierten sie die Band, deren Solisten und Sänger. Bei den erfrischenden Songs, spaßigen, gekonnt und gezielt eingesetzten Showeinlagen schnippte das Publikum mit den Fingern, Füße und Köpfe wippten, es klatschte und bedankte sich mit viel Beifall und fröhlichen Zurufen bei den Akteuren.
Richtig „zum Kochen“kam die Stimmung im Saale nicht nur bei einer überzeugenden „Debora TinaTurner“sondern auch bei der umjubelten Blues-Brothers-Einlage von Philipp Lang und Frank Behrens sowie den Frank Sinatra Songs „My Way“und, nein nicht „New York New York“, sondern – dem Programm entsprechend – umgetextet „Berlin, Berlin“.
Am Ende waren sich die Zuhörer einig, dass der Opening-Titel „Die Welt braucht Lieder“voll und ganz zutraf. Sie erklatschten sich mehrere Zugaben und bedankten sich so bei der Band, deren hervorragenden Solisten, den Sängern und Hans-Josef Piepenbrock für „die Lieder, die Melodien“und einen viel zu schnell vergangenen Abend.