Wohnungsbau wird immer teurer
Tuttlinger Wohnbau macht 2017 Überschuss von insgesamt 1,55 Millionen Euro.
TUTTLINGEN (cg) - Mit einem neuen Konzept für die Betreuung in den Grundschulen will die Stadt noch mehr auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen. Je nach Schule gibt es verschiedene Modelle (wir berichteten). Grundlage für die Neukonzeption war eine Umfrage unter den Eltern der Grundschüler und den Eltern von Kindergartenkindern, die in den kommenden zwei Jahren in die Grundschule kommen.
Laut Gudrun Egle, Leiterin des Fachbereichs Schulen, Sport und Kultur bei der Stadt, seien von 1300 ausgegebenen Fragebögen ein Drittel zurückgekommen. Sie seien in deutscher, englischer und türkischer Sprache gehalten gewesen, um mögliche Sprachbarrieren bei der Teilnahme zu überbrücken.
Mit der Rücklaufquote zeigte sich Egle „mittelprächtig zufrieden“. Die Umfrage sei eine der wenigen Möglichkeiten gewesen, herauszufinden, was die Bedürfnisse der Eltern sind. Aktuell gibt es mit der Karlschule, der Schildrainschule und der Wilhelmschule drei Ganztagsschulen in Tuttlingen. Das soll auch so bleiben: „Der Bedarf ist nicht so groß, wie man manchmal denkt“, sagte sie. Wie schon bei der Lehrerversorgung sei es kritisch, das Personal für die Betreuung zu finden.
Hellmut Dinkelaker (SPD) störte sich daran, dass an der Schildrainschule die Ganztagsschule angeboten wird, eine flexible Nachmittagsbetreuung aber nicht vorgesehen ist. „Den Ganztag an der Schildrainschule will nur eine Minderheit“, sagte er. Egle betonte hingegen, dass die Stadt keine konkurrierenden Angebote machen wolle, zumal es für die Schule beim Ganztag bei fehlenden Lehrkräften Geld geben würde. Eltern hätten durchaus die Möglichkeit, ihre Kinder an einer anderen Grundschule anzumelden, um das passgenaue Angebot annehmen zu können. „Wir können nicht jedem Kind Rechnung tragen. Wir tun als Stadt alles, was möglich ist“, sagte auch Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck.
Frieder Schray (CDU) äußerte sein Bedauern darüber, dass der Rücklauf der Fragebögen „so schlecht war“. Die Stadt gebe die Rahmenbedingungen vor, die Schulen müssten seiner Meinung nach aber einen Spielraum behalten. Dem entgegnete Egle, dass die Stadt ehrlich sein müsse: „Wir können nur die Angebote machen, die möglichst viele wollen.“
Hans-Martin Schwarz (LBU) blickte auf die Betreuungszeiten, die nur bis 13.30 Uhr gehen. Der Nachmittagsunterricht fängt allerdings erst um 14 Uhr an. Gudrun Egle betonte, dass die Betreuungszeit nur maximal sechs Stunden dauern dürfte – und sie fange bereits bei der verlässlichen Grundschule um 7.30 Uhr an.
Für das erweiterte Nachmittagsangebot muss die Stadt zusätzliches Personal einstellen. Kostenpunkt: 70 000 Euro pro Jahr. Sollte das nicht ausreichen, dann müsse die Stadt laut Schwarz zum Nachsteuern mehr Geld in die Hand nehmen.