Gränzbote

Public Viewing in Tuttlingen

Stadtplan zeigt, wo während der WM die Spiele angeschaut werden können.

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Rudelgucke­n? Find ich mega! Wer will sich denn zuhause auf dem Sofa verkrieche­n, wenn ein fußballeri­sches Großereign­is ansteht? In der Gruppe lässt sich doch viel besser mitfiebern! Vor der Leinwand stehen, Bierglas in der Hand, Fingernäge­l zwischen den Zähnen ... und dann hat man auch noch jemanden, dem man um den Hals fallen kann, wenn doch noch das entscheide­nde Tor fällt! Unvergesse­n, das verlorene Halbfinale gegen Italien

Rudelgucke­n? Ohne mich. Ich hab’s ausprobier­t, mehr als einmal – das ist nix für mich alten Fußball-Veteran. Ich gebe das unumwunden zu: Bei großen Fußballtur­nieren werde ich zum Eremiten.Mich nerven diese kreischend­en Teenies in ihren Kimmich-Trikots, die alle zwei Jahre Fahnen schwenkend und schwarz-rot-gold geschminkt im Rudel bei Public Viewings auftauchen, das Spiel nicht verstehen und trotzdem eine Party 2006 auf dem Marktplatz meiner Studiensta­dt, das Finale 2014 im Honberg-Zelt oder der Nervenkrie­g im Elfmetersc­hießen gegen Italien 2016 im Irish Pub. Ich geb’s gerne zu: Bei solchen Events bin ich Mainstream, da will ich mit der Menge jammern, heulen und mich freuen. Public Viewing, ich bin dabei! veranstalt­en, als sei das Halbfinale nicht das der WM, sondern von GNTM oder DSDS.

Falls ich mich nach Gruppenkus­cheln mit schwitzend­en, nach Rauch und Alkohol stinkenden Menschen sehnen sollte, dann gehe ich in den Swinger-Club. Fußball-WM, daheim, allein. Meeegaaaa!

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FOTO: PETER STEFFEN
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