Landkreis will noch internationaler werden
Das „Netzwerk International“stellt am Mittwoch im Kreistagsausschuss seine Arbeit vor
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TUTTLINGEN - Einen Zwischenbericht zum „Netzwerk Internationales“hat die Bildungsbeauftragte Lynn-Katrin Haug am Mittwochnachmittag in der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit des Tuttlinger Kreistags gegeben. Das Ziel des Netzwerks, das ein Kooperationsprojekt von Landkreis und Volkshochschule darstellt, ist es, die internationale Ausrichtung des Landkreises zu fördern.
Laut Lynn-Katrin Haug gibt es drei Tätigkeitsbereiche des Netzwerks, dessen Einrichtung und Finanzierung der Sozialausschuss im Juni 2017 bewilligt hatte: Kooperationen, Auslandsberatung sowie Austausch und Kontakt. Der Kreis Tuttlingen sei aufgrund seiner Wirtschaftsstruktur schon international ausgerichtet. Die Frage des Netzwerkes sei daher, was dazu noch aufgebaut oder ausgebaut werden müsse. Wichtig sei dabei die Zusammenarbeit mit jungen Leuten: „Es gibt viele Formate, um ins Ausland zu gehen“, sagte Haug.
Aber auch die Rückkehrer will das Netzwerk im Blick behalten. Sie würden laut der Bildungsbeauftragten einiges an Qualifikation mit in den Landkreis Tuttlingen bringen, etwa ihre Fremdsprachenkenntnisse, ihr Verständnis von internationalen Zusammenhängen oder ihre große Engagementbereitschaft: „Sie kennen sich im Landkreis aus und bringen nun den Blick von außen mit“, sagte sie.
Für Bernhard Schnee (CDU) ist es wichtig, dass das Netzwerk auch die Nähe zu den Unternehmen sucht. „Wir brauchen die Rückkehrer im Landkreis“, sagte er. Deswegen unterstütze seine Fraktion auch das Netzwerk. Es sei wichtig, über den Tellerrand zu blicken. Allerdings, so berichtete Lynn-Katrin Haug auf Nachfrage von Josef Schilling (CDU), würde die Wirtschaft noch nicht so richtig auf das Netzwerk anspringen.
Dieter Müller (SPD) fehlt dagegen der politische Ansatz: „Das Netzwerk sollte nicht nur auf Europa beschränkt sein und über den üblichen Schüleraustausch und die Städtepartnerschaften hinausgehen“, meinte er. Von den Ansätzen des Netzwerks verspreche er sich aber viel.
Paul Haug (FDP) betonte hingegen, dass der Fokus schon auf Europa liegen sollte. Lynn-Katrin Haug sagte, dass es „Formate für jegliche Länder“gebe. Auch junge Leute aus finanziell schwachen Familien würden durch das Netzwerk unterstützt und beraten. Hans Roll (CDU) meinte, dass die Partnerschaftskomitees der Städte und Gemeinden, die Europa-Union und die Serviceclubs wie Lions oder Rotary interessante Kooperationspartner seien.
Haug betonte, dass sie mit den Genannten schon in Kontakt getreten sei. In der kommenden Woche stünde zudem ein Termin mit dem „Welcome Center“der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg an.