Donautalbahn: Stundentakt rückt näher
Zum Fahrplanwechsel 2019/20 ist die Änderung im Fahrplan vorgesehen.
DONAUTAL (pm/dh) - Der Stundentakt auf der Donaubahn rückt in greifbare Nähe: Zum Fahrplanwechsel 2019/20 soll er eingeführt werden. Das habe Gerd Hickmann, Abteilungsleiter im Verkehrsministerium, bei der jüngsten Sitzung der Interessensgemeinschaft Donaubahn bestätigt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Tuttlingen.
Der Stundentakt ist eines der zentralen Ziele der IG Donaubahn. Schon vor zwei Jahren hatte das Verkehrsministerium die Zusage gemacht. Das Land Baden-Württemberg hat damals die Streckenlizenz für die Bahnstrecke Ulm-Sigmaringen-Donaueschingen-Neustadt, die auch über Fridingen, Mühlheim und Tuttlingen führt, ab Dezember 2016 für zehn Jahre an die DB Regio vergeben. Diese soll die nicht elektrifizierte Strecke künftig mit Neigetechnik-Zügen bedienen.
Offene Detailfragen
„Für die IG Donaubahn ist das ein großer Erfolg – jetzt geht es darum, die noch offenen Detailfragen zu klären“, wird der Sprecher der IG Donaubahn, Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck, in der Pressemitteilung zitiert. Bisher verkehren die Züge zwischen Ulm und Sigmaringen in einem unregelmäßigen Stundentakt (Rumpeltakt), zwischen Sigmaringen und Tuttlingen nur alle zwei Stunden.
Wie Gerd Hickmann beim Treffen der IG erläuterte, ist der Stundentakt Teil der im Koalitionsvertrag von Grünen und CDU vereinbarten ÖPNV-Offensive. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 gibt es auf dem Teilstück Ulm – Sigmaringen von 5 bis 24 Uhr einen verlässlichen, exakten Stundentakt. Ab Dezember 2019 ist dies dann auch für den weiteren Abschnitt von Sigmaringen bis Tuttlingen vorgesehen. Kritisch ist derzeit nur ein Punkt: Zu mehreren Stoßzeiten treten die neuen Kurse in Konflikt mit dem Ringzug. Lösen ließe sich dies nur durch Baumaßnahmen – oder durch einen Kompromiss: Wenn die Regionalexpresse nur bis Fridingen fahren und die Fahrgäste dort auf den Ringzug in Richtung Tuttlingen umsteigen, ließe sich der Stundentakt schon kurzfristig umsetzen.
IG-Sprecher Beck hat eine klare Meinung: „Wer bisher zu bestimmten Zeiten gar keine Verbindung bekam, der nimmt auch das Umsteigen gerne in Kauf – ich bin ganz klar für diese pragmatische Lösung.“
Ein weiteres Thema der Sitzung war eine mögliche Elektrifizierung der Donaubahn. Hierzu hatte Sigmaringens Landrätin Stefanie Bürkle eine entsprechende Studie vorgestellt. Deren Ergebnisse waren ernüchternd: Schon für einen kürzeren Abschnitt von knapp 30 Kilometern geht man von rund 80 Millionen Euro Kosten aus.
In absehbarer Zeit wird sich hier vermutlich nichts ändern – zumal, wie IG-Geschäftsführer Marcel Herzberg erläuterte, die Elektrifizierung der Donaubahn im Bundesverkehrswegeplan nicht vorgesehen sei.