Weingartens Ex-Kämmerer droht langjährige Haftstrafe
Landgericht Stuttgart lässt Klage gegen Anton Buck zu – Strafmaß bis zu zehn Jahren möglich
● WEINGARTEN - Weingartens ehemaligem Kämmerer Anton Buck droht eine Verurteilung wegen Untreue in besonders schwerem Fall. Die Große Wirtschaftskammer des Landgerichts Stuttgart hat das Verfahren gegen ihn im Zusammenhang mit der Krankenhaus-Krise des 14 Nothelfer eröffnet. „Das wird verhandelt“, sagte Franz Bernard, Pressesprecher und Vorsitzender Richter am Ravensburger Landgericht. Damit sei ein hinreichender Tatverdacht vorhanden und es gäbe eine „gewisse Verurteilungswahrscheinlichkeit“.
Damit könnte die eigentlich längst überwundene Krankenhaus-Krise, bei der sich bis 2012 ein Schuldenberg von rund 18 Millionen Euro angesammelt hatte, doch noch ein juristisches Nachspiel haben. Bislang waren alle Untersuchungen gegen potenzielle Verantwortliche eingestellt worden. Etwa gegen Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald in seiner Funktion als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender und den ehemaligen Geschäftsführer Paul Blechschmidt.
Und so bleibt nur noch Anton Buck. Da die Ravensburger Staatsanwaltschaft Buck für einen Schaden von rund zwölf Millionen Euro verantwortlich macht, erhob sie Anfang 2017 Anklage. Daraufhin prüfte das Landgericht den Fall und übergab ihn letztlich an die Große Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart. Die Richter waren der Meinung, dass es für den Fall spezielle Wirtschaftskenntnisse brauche.
Das sehen die Stuttgarter Richter nun aber anders. Sie haben der Klage zwar stattgegeben, den Fall aber nach Ravensburg zurückgegeben. Das bedeutet aber nicht, dass sich das potentielle Strafmaß verschiebt. Bislang war die Rede von einer Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren – sollte Buck verurteilt werden. Und daran hat sich laut Bernhard auch nichts geändert.
Wann der Fall verhandelt wird, konnte Bernhard nicht sagen. Dieses Jahr sei es wohl unrealistisch. 2019 werde der Prozess dann aber ziemlich sicher eröffnet. Bucks Verteidiger wollte sich auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“nicht äußern.