Subventionen brauchen Grenzen
Wie viel Geld sind uns Idyll, gute Tierhaltung und ein Traditionsberuf wert? Das sind die Kernfragen, wenn es um die Zukunft der Schäfer geht.
Es ist das Dilemma vieler Landwirte: Mit ihren Produkten allein können sie nicht überleben, die Konkurrenz aus dem Ausland ist zu groß, die heimische Ware zu teuer. Schon jetzt überleben vor allem kleine Schäfer nur dank der Steuermittel, die in ihre Betriebe fließen. Die Landwirtschaft wird so vom Wirtschaftsunternehmen zu einem Betrieb, der eine Leistung für die Gesellschaft erbringt und dafür Förderung bekommt. Die Frage ist nur: Wollen wir dafür unsere Steuern ausgeben? Und wollen wir regionale Landwirte schützen vor der Konkurrenz aus dem Ausland? Um den Preis, dass in wirtschaftlich schwächeren Staaten Landwirte keine Chance haben, ihre Produkte nach Europa zu verkaufen – was Armut verschärfen kann und den Wunsch weckt, das Glück im reichen Europa zu suchen? Letztlich bleibt es dabei: So viele Subventionen wie die Landwirte bekommt sonst kaum ein Wirtschaftszweig. Auch Schäfer müssen Kunden davon überzeugen, dass sich der Kauf ihrer vergleichsweise teuren Produkte lohnt – weil sie aus der Region stammen, aus guter Tierhaltung kommen, zum Naturschutz beitragen. Da sind auch die Bürger gefragt, dafür mehr Geld auszugeben. Jede Subvention muss Grenzen haben. Alles andere ist ungerecht gegenüber anderen Traditionsberufen, die es ebenfalls schwer haben.