„Jetztgrüßgott“: Derb und unterhaltsam
Neues Programm der Drei vom Dohlengässle vom Publikum goutiert
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- Rund 200 Gäste haben am Samstagabend den Weg nach Neuhausen in den Schafstall im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck gefunden, um die neu aufgestellte Truppe „Die Drei vom Dohlengässle“kennenzulernen. Die brachten unter dem Motto „Jetztgrüßgott“das Neueste aus dem Dohlengässle mit.
Der stellvertretende Museumsleiter Christof Heppeler sagte zur Einführung, dass er das Sommertheater zukünftig in „Sauwettertheater“umbenennen werde. Dann könnte die geplante Open-Air-Veranstaltung auf dem Dorfplatz vielleicht auch mal wieder dort stattfinden. Doch auch im Schafstall kamen die Mundartliebhaber voll auf ihre Kosten.
Wortlos vergingen die ersten fünf Minuten, in denen sich Hildegard (Ida Ott) und Josephe (Dietlinde Ellsässer) auf den Besuch vorbereiteten. Hildegard zeigte eine gekonnte Jongliereinlage und erhielt auch prompt den verdienten Sonderapplaus. Aber auch das umständliche Decken des Kaffeetischs brachte die Besucher zum Lachen. Die grazilen Bewegungen, aber auch die Mimik, brauchten keine Worte, der ansonsten doch andauernd geschwätzigen Damen.
Die „Neue“hat sich zum Nachbarschaftsbesuch telefonisch angekündigt. Beide haben bisher noch nix von ihr gesehen und sind darauf gespannt, wie sie aussieht und wie sie wohl ist. Als sie endlich erscheint, gleich der erste Schock. Emma (Gina Maas) präsentierte sich in ihrer burschikosen Art und hat als Mitbringsel einen schwäbischen Hefezopf mitgebracht. Doch als sie sich als Mülltaucherin outete, hat es den beiden hoffnungsfrohen Grazien den Appetit fast gänzlich verschlagen. So gaben sie das Gebäck dann später lieber an das Publikum weiter.
Hildegard zeigte sich in naiver, zurückhaltender aber bauernschlauer Manier, während Josephe eher den resoluten und spöttisch-durchtriebenen Typ verkörperte. Damit konnte die burschikos auftretende und lebenslustige Zugezogene mit den beiden gut mithalten und präsentierte sich zunächst mit einem schwäbischaustralischen Slang. Dabei war das Englisch der beiden Frauen vom Lande nicht gerade „The Yellow von the egg“(Das Gelbe vom Ei).
So verglich sie auch das Outback Australiens mit Fridingen – eben hinten drüben. Dann folgten auf derbe Trinksprüche reichlich bekannte Gesangstitel wie „Griechischer Wein“. Doch Josephe kannte den „Griechischen Wein“nicht, denn sie trinke ja nur Trollinger.
Der Schnaps vom Bodensee fischelet
Nach der Pause beschäftigten sich die drei Damen mit dem Raffen von Vorhängen, und während sie im Takt die Stopfnadel führten, wurde ein Kanon angestimmt. Derbe Sprüche gab es am laufenden Band wie zum Beispiel „Lieber einen Schönen zu zweit, als einen Wüsten allein“. Oder „Ein Gschwätz ischt glei beianand, wenn ma it auf de Punkt kommt“. Da war von einem „Absacker im Rapsacker“die Rede. Oder zu einem der vielen Trinksprüche wurde mit Schnaps vom Bodensee angestoßen, auch wenn dieser etwas „fischelet“.
Auch bei der Werbung für Mode oder bei Solotanzeinlagen gaben die drei „grazilen Damen“eine gute Figur ab. Das galt dann im großen Maßstab bei der Zugabe, die sich die Gäste mit heftigem Schlussapplaus erkämpft haben.
Gemeinsam wurde das Lied „Ade zur guten Nacht“gesungen und die drei Akteure mit lang anhaltendem, rhythmischen Klatschen verabschiedet.