Bitte bei Schulen und Polizeidienststellen melden!
Es ist eine alarmierende Nachricht: Deutschland, dem Land von Recht und Ordnung, Heimat der Hilfspolizisten, Besserwisser und Belehrer, gehen die Lehrer und die Polizisten aus. Die Lage an den Schulen ist besorgniserregend: Ein einziger Lehrer ist inzwischen für 150 Schüler zuständig. Aber auch bei unseren Freunden und Helfern sieht’s mau aus: Auf zehn Polizisten kommen neuerdings 1500 Nazis, vor allem in Chemnitz.
Es ist klar, dass es so nicht weitergehen kann, die Politik ist besorgt. Das Innenministerium hat die Streifenpolizisten angewiesen, Augen und Ohren an den Ampeln aufzuhalten. Jeder Bürger, der Fußgänger und Radfahrer beim Ignorieren einer roten Ampel zur Rede stellt oder den Notizblock zückt, um ein Phantombild zu erstellen, soll unverzüglich angeworben werden. Bevorzugt werden sollen Kandidaten, die das Rentenalter noch nicht erreicht haben. Unter 70 geht aber auch noch.
Auch im Bildungssektor werden radikale Maßnahmen in Erwägung gezogen. Das Kultusministerium denkt daran, als ersten Schritt Erzieherinnen und Erzieher aus der Kinderbetreuung abzuziehen und in Schnellkursen zu Mathe- und Gemeinschaftskundelehrern auszubilden. Arbeitslose Fußballprofis sollen zum Sportunterricht zwangsverpflichtet werden. Mehr als zehn Bücher gelesen zu haben, gilt ebenso als Qualifikation für einen Deutschlehrerposten wie eine mindestens einjährige Tätigkeit in einer Buchhandlung. Wer mehr als eine Tageszeitung abonniert hat, hat gute Aussichten, direkt als Oberstudiendirektor eingestellt zu werden. (hü)