Menschen der Donauländer begegnen sich
Die SPD-Kreisverbände haben zu einem Aktionstag eingeladen – Im Gespräch bleiben
TUTTLINGEN (pm) - Zu einem Aktionstag rund um die Donau haben am Sonntag die drei SPD-Kreisverbände Tuttlingen, SchwarzwaldBaar und Rottweil eingeladen gehabt. Im Biergarten der S04-Lounge in Tuttlingen waren kompetente Gesprächspartner zu einer Diskussionsrunde über die Donau als die Völker verbindender Fluss in Europa eingeladen.
Die Vizepräsidentin des Europaparlaments, die Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt (SPD) betonte die Notwendigkeit, dass die Menschen der vielen Donauländer sich begegnen und kennenlernen. Es sei nicht zufällig, dass Rechtspopulisten in den Regionen Deutschlands und Europas den meisten Zulauf hätten, wo die wenigsten Zuwanderer lebten. Begegnungen könnten mindestens so viel für Frieden und Freundschaft tun, wie die Gespräche auf den Regierungsebenen. Das habe die Geschichte der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich gezeigt.
Komplizierte Nachbarschaften
Der Botschafter der Republik Moldau (fast identisch mit dem historischen Bessarabien) in Berlin, Oleg Serebrian, wurde nach Russland gefragt. Er sprach von „komplizierten Nachbarschaften“zwischen Europa und Russland, von den zwei Elefanten, zwischen denen sein Land ausdrücklich als Brückenbauer und nicht als Puffer wirken wolle.
Das Interesse der zahlreich gekommenen Gäste richtete sich auf dieses kaum bekannte Land an der Donaumündung. Serebrian berichtete von 4,5 Millionen Bürgern, von denen etwa eine Million im Ausland lebe. Der Einfluss der beiden orthodoxen Kirchen – rumänisch und russisch – sei nach wie vor stark. Dass Moldau die längsten unterirdischen Weinkeller der Welt hat, weckte Erstaunen und Interesse der Zuhörer. Gefragt nach den Kontakten der Bundesregierung zu Putins Russland betonten Gebhardt und der Botschafter, dass es eminent wichtig sei, im Gespräch zu bleiben. Bei allem, was trennt und ärgert, sei es besser, zu reden und um Verständigung zu ringen, als zu boykottieren.
Der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck, gefragt nach Städtepartnerschaften, berichtete von den Partnerschaften mit Draguignan und Bex und vom Besuch einer Gemeinderatsdelegation in Israel. Er deutete an, dass es denkbar wäre, projektartige Kontakte, etwa Jugendbegegnungen, auszubauen, ohne dass man gleich ganze Städte verpartnert.
Die Menschen sollen sich begegnen, statt nur Funktionärspartnerschaften zu organisieren, waren sich abschließend Rainer Kaufmann, ehemaliger Direktor des Regionalverbands, die SPD-Kreisvorsitzenden Jens Löw und Georg Sattler mit den Gästen aus der Region einig.
Zum Auftakt des Aktionstags in Donaueschingen unter anderem mit dem baden-württembergischen Justiz-, Europa- und Tourismusminister Guido Wolf (CDU) und dem SPDBundestagsabgeordneten Johannes Fechner, wurde ein roter Rucksack mit kleinen Merkwürdigkeiten aus der Region einer SPD-Fahrradstaffel mit auf den Weg gegeben. Diese „rote Welle“fuhr über Geisingen und Immendingen entlang der Donau bis nach Tuttlingen.
Roter Rucksack weitergereicht
Der Rote Rucksack wurde an Nils Ludewig, Juso-Vorsitzender aus Fridingen, weitergegeben,mit dem Auftrag, im kommenden Jahr eine weitere Staffel donauabwärts Richtung Ulm und Schwarzem Meer zu organisieren, wie es abschließend im Pressebericht der SPD heißt.