Polizei hält AfD-Demo in Ellwangen auf Abstand vom bunten Gegenfest
ELLWANGEN (SZ) - Mit nach Polizeiangaben rund 150 Teilnehmern ist die Demonstration der AfD gegen den Weiterbetrieb der Landeserstaufnahmestelle (LEA) am Samstag deutlich kleiner ausgefallen als erwartet. Der Demonstrationszug wurde von der Polizei an der Innenstadt vorbei geleitet, um Zusammenstöße zu vermeiden, denn in der Stadt demonstrierten bis zu 1000 Menschen mit einem „Bunten Fest“für Menschenrechte und den weiteren Betrieb der LEA. So blieben sowohl der AFD-Marsch als auch die anschließende Kundgebung auf dem Schießwasen friedlich. Die Demonstration richte sich „nicht gegen Asylbewerber“, stellte Wolfgang Wacker, der Kreisvorsitzende der AfD Ostwürttemberg, fest, sondern gegen eine aus seiner Sicht „verfehlte Asylpolitik der Regierung“. Der Kreisvorsitzende Michael Hartmann verlas die Auflagen für den Demonstrationszug: Unter anderem waren verfassungsfeindliche Symbole und szenetypische Kleidung untersagt.
Als der Zug den Karl-Wöhr-Platz passierte, wurden die „Nazis raus“Rufe der Zuschauer lauter. Einzelne Demonstranten in der Nachhut des Zuges reagierten, indem sie die dritte Strophe des Deutschlandliedes anstimmten.
Menschenrechte seien unteilbar, betonte Peter Lehle, Leiter des Kreisberufsschulzentrums Ellwangen, beim „Bunten Fest“. AfD, Pegida und Identitäre sähen das ganz anders, bei ihnen sei die Würde der Nichtdeutschen schnell antastbar. „Wir wollen keinen Rassismus.“An der Schule gebe es gut 70 Flüchtlinge, die meisten könnten von Krieg, Todesangst, Hunger, Entbehrung und katastrophalen Arbeitsbedingungen berichten. „Wir dürfen sie nicht ausgrenzen.“