Gränzbote

Rat genehmigt Pläne für Radroute

Verbindung zwischen Norden und Osten der Stadt soll frühestens 2020 kommen

- Von Dorothea Hecht

TUTTLINGEN - Die Radroute in die Tuttlinger Nordstadt soll kommen. Nach mehrmalige­n Diskussion­en im Gemeindera­t hat eine deutliche Mehrheit des Gremiums den Vorschlag der Stadtverwa­ltung am Montag bewilligt. Bis zuletzt gab es allerdings kritische Stimmen.

Worum es geht: Die Stadt will für Radfahrer eine bessere Verbindung von der Tuttlinger Nordstadt in den Südosten der Stadt und wieder zurück schaffen. „Dort sind viele Schulen und Arbeitsplä­tze“, führte Stadtplane­r Oliver Bock in der Sitzung am Montag aus. Dazu gehören die Hermann-Hesse-Realschule, die Schillersc­hule und die Karlschule, aber auch das Klinikum oder das Ärztezentr­um. Zudem pendeln auf der Route viele Mitarbeite­r des Medizintec­hnikuntern­ehmens Karl Storz.

Die Pläne sehen nun so aus: Die Route geht von der Wöhrdenbrü­cke (Stadthalle) über die Hermannstr­aße bis zur Dr.-Karl-Storz-Straße. Von dort führt eine U-förmige Rampe auf die Lessingstr­aße, die nach Kritik im Technische­n Ausschuss nun etwas breiter angelegt werden soll. Einem Beispiel aus Möhringen folgend, soll

„Für mich ist das bisher nicht die optimale Route“,

sagt Fabia Koloczek, Stadträtin der CDU

der Durchmesse­r des Wendekreis­es sechs Meter betragen. Die Kreuzungen auf der Route sollen mit Radfahramp­eln ausgestatt­et werden. Die Hermannstr­aße soll zwischen Ludwigstal­er Straße und Gießstraße Einbahnstr­aße werden, die frei werdende Spur sollen Radfahrer nutzen dürfen – allerdings in beide Richtungen. „Das würde den Abschnitt der Hermannstr­aße so attraktiv und sicher machen, dass man wirklich von einer guten Verbindung sprechen kann“, ist Bock zuversicht­lich.

Einige Abstriche müssen allerdings die Autofahrer machen. Größtes Problem: „Wir schaffen eine neue Ampel an der Kreuzung Hermannstr­aße/Ludwigstal­er Straße. Alle, die aus dem Donautal kommen, fahren da lang“, kritisiert­e Franz Schilling (CDU). Die Stadtplane­r halten entgegen, dass die Ampel mit der an der folgenden Kreuzung Untere Vorstadt/ Gießstraße gleichgesc­haltet werden soll. Die Leistungsf­ähigkeit sei dadurch nicht beeinfluss­t, heißt es in der Vorlage der Stadtverwa­ltung.

Acht Parkplätze fallen weg

Zudem sollen etwa acht Parkplätze auf der Hermannstr­aße wegfallen. Und Autofahrer können dann nicht mehr von der Gieß- auf die Nendinger Allee abbiegen. Nach Angaben von Michael Herre, Fachbereic­hsleiter Planung und Bauservice, ist die Abbiegespu­r aber verzichtba­r: „Wir haben die Ampelschle­ifen ausgewerte­t. Das sind etwa 30 Kfz am Tag, die dort langfahren.“

Freie Wähler, FDP, SPD und LBU befürworte­ten das Konzept weitgehend. Geteilter Meinung war aber die CDU-Fraktion. Für sie seien nach wie vor mehrere Fragen offen, sagte Fabia Koloczek (CDU). „Für mich ist das bisher nicht die optimale Route.“

Sie zweifelte an den Zählungen zu Radfahrern auf der Strecke, zudem fehlen ihr Alternativ­vorschläge, etwa eine Radroute an der Balinger Straße. Die wiederum sieht OB Michael Beck als nicht umsetzbar an: Sie würde den Druck auf die ohnehin vielbefahr­ene Straße zu stark erhöhen.

Die Stadt muss sich nun bis zum Ende des Monats um ein Förderprog­ramm des Landes bewerben. Sollte die Bewerbung Erfolg haben, muss sie innerhalb von zwölf Monaten einen Förderantr­ag vorlegen. Frühestens Anfang 2020 könnte der Umbau der Straßen beginnen. 390 000 Euro sind für das Projekt veranschla­gt, die Hälfte soll aus dem Fördertopf kommen.

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Im Bereich der Nendinger Allee ist diese Querung vorgesehen.
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FOTOS: STADT TUTTLINGEN Radroute in die Tuttlinger Nordstadt: Von der Dr.-Karl-Storz-Straße soll diese Rampe in die Lessingstr­aße führen. Nach Kritik von Seiten der Stadträte soll sie nun etwas breiter ausfallen als zunächst geplant.

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