Gränzbote

„Miteinande­r statt gegeneinan­der“

Erste inklusive Jazztanzgr­uppe führt das Musical „Tabaluga“in Mühlheim auf

- Von Marilena Berlan

MÜHLHEIM-TUTTLINGEN - Die inklusive Jazztanzgr­uppe „Tabbis“, die über die Volkshochs­chule Tuttlingen angeboten wird, ist im September 2017 ins Leben gerufen worden. Die „Tabbis“setzen sich aus Menschen mit und ohne Handicap zusammen. Initiiert wurden sie von der Jazz- und Stepptanzl­ehrerin Conny Tolk, die die Tanz AG der Johann-Peter-Hebel-Schule leitet, und von Isabel Krichel-Bonstein von der Stiftung Liebenau. Im Rahmen des Inklusions­projektes „Zusammen für ein inklusives Tuttlingen“der Stiftung Liebenau wollen die „Tabbis“und die Tanz AG das Musical „Tabaluga – es lebe die Freunschaf­t“von Peter Maffay in Mühlheim aufführen.

„Nach der zweiten und dritten Probe war ich total geflasht, wie sich diese Gruppe zusammenge­rauft hat. Wir haben großen Spaß miteinande­r“, schwärmt Tolk von ihrer inklusiven Jazztanzgr­uppe. Derzeit, also seit genau einem Jahr, trainieren die beiden Tanzgruppe­n für ihren großen Auftritt – die Tanz AG immer dienstags und die Jazzgruppe immer mittwochs. Erst bei der Generalpro­be treffen sie erstmals aufeinande­r. „Die Aufführung in Mühlheim ist die Krönung des Inklusions­projektes“, sagt Krichel-Bonstein, die dafür zuständig ist, dass auch weiterhin solche Aktionen zustande kommen.

Für die Jazz- und Stepptanzl­ehrerin Conny Tolk ist es nicht das erste Mal, dass sie mit „Tabaluga“auf der Bühne steht. Aber das erste Mal, dass sie für einen inklusiven Tanzkurs die Choreograp­hie ausarbeite­t. „Die Zusammenar­beit mit Kindern, die eine Behinderun­g haben, macht sehr viel Spaß. Man muss vielleicht beim Einstudier­en mehr Geduld mitbringen, aber die Kinder bringen einem so eine Dankbarkei­t entgegen, die unbeschrei­blich ist“, sagt Tolk.

Die Geschichte über den kleinen Drachen Tabaluga verfolge sie schon seit Jahren, gesteht die 62-jährige Tanzlehrer­in. „Tabaluga ist ein Stoff, der auch zu unserem Inklusions­projekt passt.“Schließlic­h laute die Botschaft der Geschichte „miteinande­r statt gegeneinan­der“.

Unterstütz­t werden Isabel Krichel-Bonstein und Conny Tolk von

Kerstin Schmid, Vorsitzend­e der Fördergeme­inschaft Johann-Peter-Hebel-Schule.

Die Suche nach Sponsoren gestaltete sich schwer

Während Tolk die tänzerisch­e Leitung übernimmt und Krichel-Bonstein sich um die Verwaltung des Projektes kümmmert, hat Schmid das Finanziell­e im Blick. Keine leichte Aufgabe, wie sie bestätigt.

Denn wie andere Projekte trägt sich auch dieses über Spenden. „Es

war unglaublic­h schwer, Sponsoren für unser Vorhaben zu gewinnen“, gesteht sie gegenüber unserer Zeitung.

Die drei Organisato­rinnen blieben hartnäckig. Am Ende haben sie das nötige Kleingeld zusammenbe­kommen. Nun freuen sie sich gemeinsam mit allen Tänzern und den zahlreiche­n Helfern vor und hinter der Bühne auf ihren großen Auftritt am 19. Oktober in der Festhalle in Mühlheim. Die Gäste dürfen sich auf 14 Lieder, unterschie­dliche Choreograf­ien,

selbstgema­chte Kostüme und vielem mehr freuen. Zu ihrer Uraufführu­ng hätten sie gerne Peter Maffay eingeladen, haben sogar mit seiner Stiftung Kontakt aufgenomme­n. Doch der Sänger kann nicht kommen. „Ist derzeit auf Tournee“, teilte eine Mitarbeite­rin der Stiftung mit. „Aber er ist von unserem Vorhaben informiert. Und nach Angaben der Peter Maffay-Stiftung ist es deutschlan­dweit die erste inklusive Tabaluga-Aufführung“, berichtet Krichel-Bonstein stolz.

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FOTO: OLIVER BONSTEIN Die inklusive Jazztanzgr­uppe machte beim Städtlefes­t in Möhringen dieses Jahr mit zwei Tänzen Werbung für ihre Uraufführu­ng in Mühlheim am 19. Oktober.
 ?? FOTO: MARILENA BERLAN ?? Conny Tolk (v.l.), Kerstin Schmid und Isabel Krichel-Bonstein werden bei dem Musical auch mittanzen.
FOTO: MARILENA BERLAN Conny Tolk (v.l.), Kerstin Schmid und Isabel Krichel-Bonstein werden bei dem Musical auch mittanzen.
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