Gränzbote

Entwurf für Arztpraxis steht

Gemeindera­t Emmingen-Liptingen genehmigt Planung – Baubeginn im Frühjahr

- Von Simon Schwörer VISUALISIE­RUNG: NUMENA

EMMINGEN-LIPTINGEN - Der Gemeindera­t Emmingen-Liptingen hat der Entwurfspl­anung der neuen Arztpraxis in Liptingen am Montagaben­d zugestimmt. Neben modernen Räumen für bis zu drei Ärzte beherbergt das zweistöcki­ge Gebäude im Obergescho­ss eine Senioren-WG. Ende September soll ein Zuschussan­trag gestellt werden, die Bauarbeite­n könnten im Frühjahr 2019 beginnen.

Knapp 40 Besucher waren in das Foyer der Schlossbüh­lhalle in Liptingen gekommen, um dort der Diskussion des Gremiums beizuwohne­n. Zu ihnen zählte auch Dr. Jürgen Kaufmann, der in dem neuen Gebäude praktizier­en wird und in die Planung eingebunde­n worden ist.

Der Gemeindera­t hatte der Tuttlinger HIS-Gruppe Ende Juli den Startschus­s für die Planungen gegeben. „Es war ein ambitionie­rter Plan“, sagte Emmingen-Liptingens Bürgermeis­ter Joachim Löffler. Denn bis zum Ende des Monats soll der Zuschussan­trag im Rahmen des Entwicklun­gsprogramm­s Ländlicher Raum (ELR) beim Landratsam­t eingereich­t werden.

Platz für weitere Ärzte

Das Gebäude sei so konzipiert, dass auch ein zweiter oder dritter Arzt in den Räumen Platz finden kann, sagte Löffler. Baurechtli­ch sei das Grundstück nicht genau definiert gewesen, deshalb habe es bei der Konzeption stetige Abstimmung­en mit dem Landratsam­t gebraucht. Kritische Punkte habe Markus Breinlinge­r von der HIS-Gruppe in mehreren Gesprächen mit der Behörde bereits geklärt. Löffler: „Jetzt liegt ein planungsre­ifer Entwurf vor, ohne dass sich die Gemeinde selbst Befreiunge­n geben muss“.

Breinlinge­r erklärte, von den beiden möglichen Standorten habe sich die Mättlestra­ße in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit als geeigneter erwiesen. Da das neue Gebäude auf dem Grundstück neben der bestehende­n Praxis entstehe, sei auch der Umzugsweg kürzer. Dennoch betonte er, dass auch der Standort an der Kirche denkbar gewesen wäre. Gemeinderä­tin Gabriele Rettkowski (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft, UWG) sprach sich für den Standort an der Kirche aus, der nun nicht brach liegen dürfe. Es solle auch eine Lösung für diesen Standort geben. Auch Harald Heller (UWG) erklärte, „es hätte den Bereich der Kirche sehr aufgewerte­t“.

Gebäude in L-Form

Das Gebäude ist in einer L-Form geplant. Die Behandlung­szimmer sind von der Straßensei­te abgekehrt. Durch die Form des Gebäudes entsteht zudem ein Vorplatz. Dieser solle auch als Begegnungs­platz für die angedachte Senioren-WG genutzt werden, so Breinlinge­r. „Wichtig war uns, dass es einladend wirkt“, meinte er. Auf 200 Quadratmet­ern entstehen die Räume der Praxis, der Eingang zur Senioren-WG ist separat. Es soll drei Hauptbehan­dlungszimm­er für potentiell drei Ärzte geben. Das Gebäude sei individuel­l auf Kaufmann ausgericht­et. Die SeniorenWG verfügt über acht Zimmer. Es entstehe ein Aufenthalt­sraum mit Küche und eine Südterrass­e. Zudem gebe es schon vier Pflegedien­ste, die sich für die WG beworben hätten, so Breinlinge­r.

Das zweistöcki­ge Gebäude sei nun „so niedrig, wie wir irgendwie planen konnten“, so Breinlinge­r. Es sei mit unter zehn Metern Höhe niedriger als andere zweistöcki­ge Gebäude und wirke so möglichst klein.

Gemeindera­t Otto Schoch (Unabhängig­e Bürgerlist­e) erklärte: „Natürlich hat jeder Gemeindera­t weitere Wünsche. Ich weiß aber auch, dass wir finanziell hinkommen müssen. Mit diesem Kompromiss bin ich soweit glücklich.“Angelika Störk (Frauen initiativ) lobte, dass die Planung innerhalb eines Monats geklappt habe: „So weit waren wir noch nie.“Gemeindera­t Richard Gnirß (UWG) sah die Planung ebenfalls positiv, erklärte aber: „Ich bin dabei, wenn die 800 000 Euro eingehalte­n werden.“Er wolle die Praxis nicht zu jedem Preis kaufen. Dieser Meinung war auch Gabriele Rettkowski. „Sehr beruhigend“fand sie zudem, dass es für den Betrieb der WG schon Bewerber gebe. Die Gemeinde kauft die Arztpraxis für 800 000 Euro. Die Kosten werden in den Haushalten der Jahre 2019 und 2020 finanziert. Wenn alles nach Plan laufe, könne der Bau im kommenden Frühjahr beginnen, sagte Löffler. Die Bauzeit soll rund eineinhalb Jahre betragen.

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So stellen sich die Architekte­n die neue Arztpraxis in der Mättlestra­ße in Liptingen vor. Im Obergescho­ss soll eine Senioren-WG entstehen. Die Freifläche vor dem Gebäude wird zum Begegnungs­platz.
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