Johnson & Johnson übernimmt EIT
Wurmlinger Medizintechnik-Unternehmen will weiter wachsen
● WURMLINGEN - Der US-amerikanische Medizin-Riese Johnson & Johnson hat Anteile an der Wurmlinger Emerging Implant Technologies GmbH (EIT) übernommen. EIT stellt 3D-gedruckte Titanimplantate für die Wirbelsäule her.
Die Johnson & Johnson Medical GmbH hat vor kurzem die Mehrheitsanteile der SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement an EIT gekauft. SHS war seit 2016 als Investor an dem Medizintechnik-Unternehmen beteiligt, heißt es in einer Pressemitteilung. In den vergangenen zwei Jahren sei ein innovatives Produkt-Portfolio aufgebaut worden. Außerdem habe das Unternehmen in weitere Länder expandiert.
Mit dem global agierenden Konzern Johnson & Johnson hofft EIT nun, weitere Märkte zu erschließen. EIT wird an DePuy Synthes – die Firma hat eine Niederlassung in Tuttlingen – angegliedert sein. Die Tochterfirma von Johnson & Johnson ist auf Orthopädie und Neurochirurgie spezialisiert. Ziel sei es, ein ganzes Portfolio von Produkten anzubieten, das Chirurgen mehr Möglichkeiten bei der Behandlung der Patienten gebe, sagt Aldo Denti, Firmengruppenvorsitzender von DePuy Synthes, in der Pressemitteilung. Außerdem würden die Produkte von EIT das Portfolio von DePuy Synthes ergänzen. Weltweit sollen damit Patienten behandelt werden.
Firmengründung im Jahr 2014
Nähere Auskünfte gaben weder die SHS noch EIT. Sie verwiesen an die Pressestelle von Johnson & Johnson in den USA. Auch dort gab es keine weiteren Informationen, ob die Wurmlinger Firma nun zu 100 Prozent Johnson & Johnson gehört und was sich am Standort Wurmlingen nach der Übernahme verändern wird.
Fakt ist: Das Wurmlinger Unternehmen wurde 2014 gegründet. Im September 2016 ist die SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH bei dem Wurmlinger Unternehmen als Investor eingestiegen. SHS hat laut einer Pressemitteilung vom September 2016 Mittel aus einem Fonds mit einem Gesamtvolumen von 125 Millionen Euro in das internationale Wachstum und in innovative Produkte von EIT investiert.
Die Firma stellt Wirbelsäulenimplantate mittels 3-D-Druck her. Damit können zelluläre und poröse Implantate aus biokompatiblem Titan hergestellt werden. Diese imitieren die Struktur und Steifigkeit des Knochens genauer als nach herkömmlichen Verfahren hergestellte Implantate, heißt es in einer Pressemitteilung. Das begünstigt bei Fusionsoperationen das Einwachsen von Knochenmaterial, sodass die Ergebnisse verbessert und Komplikationen reduziert werden können.