Breitbandausbau bleibt Thema in Böttingen
EnBW stellt Generalunternehmermodell vor
BÖTTINGEN (pm/sz) - Stephan Einsiedler, Kommunalberater im EnBWRegionalzentrum Heuberg-Bodensee, hat dem Böttinger Gemeinderat ein Generalunternehmermodell zum Breitbandausbau vorgestellt.
Bekanntlich hat die EnBW-Tochter NetCom BW den Zuschlag als Netzbetreiber des landkreisweiten Breitbandnetzes erhalten. Um möglichst bald möglichst viele Kunden generieren zu können, strebt die NetCom BW einen zügigen Ausbau der Breitbandnetze in den Kommunen an.
Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, bietet die Netze BW – ebenfalls eine EnBW-Tochter – Kommunen an, den Breitbandausbau mit einer Generalunternehmerschaft zu forcieren.
Der Breitbandausbau ist jedoch in vielen Kommunen ins Stocken geraten, nachdem das Land seine Zuschusspolitik geändert hat. Daher ist derzeit nicht absehbar, wann und wie es hier weitergeht.
Das Generalunternehmermodell – drei Varianten stehen zur Auswahl – wurde von Stephan Einsiedler dem Gremium näher erläutert. Der größte Vorteil, den ein solches Verfahren biete, sei die Bündelung zahlreicher Einzelleistungen, angefangen von der Planung, dem Entstörungsmanagement bis hin zur Abwicklung der einzelnen Hausanschlüsse.
Auch wenn ein Generalunternehmermodell im Gegensatz zur eigenen Durchführung teurer werden wird, gebe es doch Synergieeffekte durch etwaige Mitverlegungen von Stromtrassen oder durch Pachteinnahmen, die die Kommune früher als geplant akquirieren könnte.
Im Anschluss an den Vortrag von Einsiedler stellten Gemeinderäte einige Rückfragen und diskutierten allgemein über den Breitbandausbau.
Investitionsmittel werden frei
Wegen der veränderten Zuschusssituation hatte der Gemeinderat beschlossen, den Breitbandausbau zu verschieben und die dafür eingeplanten, nun aber nicht in Anspruch genommenen Mittel in Höhe von 250 000 Euro umzuwidmen und andere Investitionen vorzuziehen. Ein Übertrag ins Folgejahr ist aufgrund der Umstellung des Haushaltswesens auf die kaufmännische Buchführung nicht möglich.
Die Deutsche Telekom will die Funkstation am Kochelsberg mit sogenannten Speednet-Rohren, also Glasfaserleitungen, anschließen und muss dafür einige Teilstücke auch im Ort aufgraben. Die Verwaltung hatte dies unter der Bedingung genehmigt, dass die Gemeinde selbst Leerrohre für das Breitbandnetz mitverlegen dürfe. Das Angebot der ausführenden Baufirma zur Mitverlegung betrage 90 338 Euro. Es müsse aber bedacht werden, dass bei dieser Maßnahme keine Hausanschlüsse hergestellt würden und auch nicht die komplette Trasse ertüchtigt werde. Dennoch würde man einen Schritt weiter kommen und spare diese Mittel bei einer späteren Baumaßnahme ein.
Der Gemeinderat war war sich daher einig, dass die Chance zur Mitverlegung genutzt werden sollte. Allerdings wurde darum gebeten, einen Beschluss erst in der nächsten Sitzung zu fassen, um die Thematik nochmals detailliert dargestellt zu bekommen.