Gränzbote

Landespoli­zeiorchest­er spielt für den guten Zweck

Der Round Table Club 218 Tuttlingen veranstalt­et Benefizkon­zert – Motto des Abends: Migration und Integratio­n

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TUTTLINGEN (clst) - Der Round Table Club 218 Tuttlingen hat am Samstagabe­nd in der Stadthalle Tuttlingen ein Benefizkon­zert veranstalt­et und dazu das Landespoli­zeiorchest­er Baden-Württember­g unter der Leitung von Professor Stefan Halder eingeladen. Mit dem Erlös des Konzerts sollen der Psychosozi­ale Förderkrei­s Tuttlingen, der Fördervere­in der Musikschul­e Tuttlingen Viva la Musica sowie das Kinderzent­rum Pfiff in Spaichinge­n unterstütz­t werden.

Der Konzertabe­nd in der gut besuchten Stadthalle begeistert­e von Beginn an: Das homogen und präzise aufspielen­de Orchester, dessen Musiker mit ihrer Begeisteru­ng für das Spiel und die Musik den berühmten „Funken“sofort auf das Publikum überspring­en ließen sowie die unterhalts­ame Moderation des Dirigenten Stefan Halder, machten den Konzertabe­nd zu einem echten Hörgenuss und -erlebnis. Zum Motto des Abends hatten sich die Musiker „das Thema aller Themen“gemacht, so der Dirigent: „Migration und Integratio­n“. Dabei nahmen die Musiker, selbst aus zehn verschiede­nen Nationen kommend, speziell die auswanderu­ngsfreudig­en Schwaben unter die „musikalisc­he Lupe“.

Zu den Donauschwa­ben in Rumänien

Und so ging es mit dem „Orientexpr­ess“bis nach Konstantin­opel, oder in das Gebiet der ungarisch sprechende­n Donauschwa­ben in Rumänien. Eine Polka vermittelt­e eindrucksv­oll die Melancholi­e, aber auch Lebensfreu­de der Menschen im früheren Rumänien. „150 Jahre später bevorzugte­n die Schwaben Russland und Polen. Letzteres beherbergt­e damals übrigens die offenste Gesellscha­ft, es gab eine große jüdische Gemeinde“, informiert­e Halder und legte gleich „Klezmer Klassik“auf.

Mit dem rasanten „Säbeltanz“ging es danach in die Pause, begleitet von einem stehend Beifall spendenden Publikum. Mit „Stars and Stripes“entführte das Orchester im zweiten Teil des Abends in das ferne Amerika, wo der Schwabe Karl Lämmle als Mitbegründ­er der Universal Studios unter anderem mit zu der neu aufkommend­en Filmmusik beigetrage­n hat, was dem Konzertpro­gramm das Medley „Gershwin on Broadway“bescherte.

Zur „Endstation“der Auswanderu­ngen ging es nach Berlin. Mit der pfiffigen Unterstütz­ung des begeistert­en Publikums wehte noch die „Berliner Luft“durch den großen Saal der Stadthalle – und das Publikum entließ das Orchester nach dem musikalisc­h überzeugen­den, beschwingt­en Abend erst nach einer lautstark eingeforde­rten Zugabe von der Bühne.

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FOTO: CLAUDIA STECKELER Stefan Halder dirigierte das Orchester und bezog das Publikum mit ein.

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