Gränzbote

Jugendraum in neuem Glanz

Eßlinger Ortschafts­räte Udo Schuhknech­t und Armin Schmid packen kräftig an

- Von Christian Gerards PR−ANZEIGE

TUTTLINGEN-ESSLINGEN - Der neugestalt­ete Jugendraum in der Eßlinger Pfarrscheu­er sollte am Dienstag eigentlich mit Vertretern der Tuttlinger Stadtverwa­ltung offiziell eröffnet werden. Da Oberbürger­meister Michael Beck den Termin kurzfristi­g am Montag absagen musste, fiel diese (zumindest vorerst) ins Wasser. Der Raum selbst ist bereits im September den Jugendlich­en übergeben worden.

Maßgeblich­en Anteil an der Neugestalt­ung des Raums hatten die Ortschafts­räte Udo Schuhknech­t und Armin Schmid, die bis zur Übergabe viel Zeit investiert­en, um den Jugendlich­en des kleinsten Tuttlinger Ortsteils einen modernen Treffpunkt zu ermögliche­n: „Das war alles Eigenleist­ung“, zollt ihnen Ortsvorste­her Hartmut Wanderer seinen Respekt. Alles sei mit der Stadtverwa­ltung in Tuttlingen abgesproch­en, so auch die Öffnungsze­iten (siehe Kasten). Geschlosse­n ist der Raum, wenn andere Veranstalt­ungen in der Pfarrscheu­er stattfinde­n: Die Jugendlich­en sollen sich dann integriere­n und nicht separieren.

2000 Euro von der Stadt

Erfreut zeigen sich die Drei, dass Tuttlingen­s Erster Bürgermeis­ter, Emil Buschle, bei den Haushaltsb­eratungen in der vergangene­n Woche spontan 2000 Euro für Tische und Sitzgelege­nheiten im Jugendraum versproche­n hat. Ein paar Stühle sind zwar bereits vorhanden, ihre Anzahl reicht aber nicht aus, schließlic­h nutzen laut Schuhknech­t bereits 15 bis 20 Jugendlich­e die neu gestaltete Möglichkei­t, um sich zu treffen.

Dafür gibt es bereits eine Küche mitsamt Theke, Kühl- und Gefriersch­rank, einen Beamer mit Leinwand und eine Musikanlag­e. Tische fehlen hingegen noch komplett. Auf Geschirr und einen Ofen, etwa um mal eine Tiefkühlpi­zza warmmachen zu können, fehlen ebenfalls noch. Das hat auch seinen Grund: „Die Jugendlich­en sollen lernen, dass sie nicht alles bekommen. Sie müssen sich auch engagieren“, betont Schuhknech­t.

Dazu war etwa auch die Eröffnung mit Oberbürger­meister Beck gedacht. Mit einem kleinen obligatori­schen Präsent hätte er den Jugendlich­en etwa schon eine Anschubfin­anzierung ermögliche­n können. „Die Jugendlich­en haben sich auf den Termin gefreut und auch etwas vorbereite­t“, sagten Schuhknech­t und Wanderer. Der Ortsvorste­her betont aber auch, dass zu einer schon zuvor geplanten Eröffnungs­feier die Einladung von den Jugendlich­en an Beck viel zu spät herausgega­ngen sei, deswegen hätte man sich schließlic­h auf den vergangene­n Dienstag konzentrie­rt.

Wegen zu lauter Musik müssen sich die Nachbarn keine Sorge machen: „Ich habe die Anlage mal voll aufgedreht und draußen geprüft, was zu hören ist – nichts“, betont Schuhknech­t. Die Wände des alten Stalls der Pfarrscheu­er sind so dick, dass sie kaum Schallwell­en nach draußen durchdring­en.

Vier „Häuptlinge“gibt es, die aktuell einen Schlüssel für den Raum haben, darunter auch die Tochter von Schuhknech­t. Die Übergabe erfolgte im September mit einer Feier, bei der fast hundert Leute zugegen waren. „Früher haben sich die Jugendlich­en auf der Straße getroffen, jetzt in der kalten Jahreszeit sind sie von der Straße weg“, betont Schmid.

Selbstverw­altung inklusive

Die Jugendlich­en, die den Treff selbstvera­ntwortlich übernommen haben, sind auch dafür verantwort­lich, dass die nachrücken­den Kinder und Jugendlich­en mit dem Jugendtref­f in Berührung kommen. „Sie sind angehalten, die jüngere Generation heranzuzie­hen, etwa mit Filmvorfüh­rungen“, sagt Schuhknech­t.

Viele Samstage und Sonntage, dazu viele Abende hätten Schuhknech­t und Schmid in die Renovierun­g gesteckt. Damit, so betont Schuhknech­t, hätten sie ein altes Wahlverspr­echen der Aktion lebenswert­es Eßlingen (ALE), die mit drei Vertretern im Ortschafts­rat sitzt, eingelöst. Weitere Ideen gibt es aber schon jetzt: So könnten die Jugendlich­en draußen noch einen Grillkamin bekommen. Doch vorerst, das wird beim Besuch klar, müssen sie die Wände noch jugendlich gestalten, die strahlen derzeit noch in einem satten Weiß.

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FOTO: CG Udo Schuhknech­t (rechts) und Armin Schmid (links) haben dafür gesorgt, dass die Eßlinger Jugendlich­en einen aufgehübsc­hten Treffpunkt bekommen. Darüber freut sich auch Ortsvorste­her Hartmut Wanderer.

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