Gränzbote

Michael Feindler benutzt die Sprache als Waffe

Kabarettis­t plaudert über die „Artgerecht­e Spaltung“

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sz) Michael Feindler ist nicht laut. Ihn als leise zu bezeichnen, wäre aber ebenso falsch. Dafür hallt das, was er auf der Bühne sagt, zu lange nach. Seit Jahren hält der Lyriker unter den Kabarettis­ten hartnäckig an der Behauptung fest, man dürfe dem Publikum ruhig etwas mehr zutrauen – im Hinblick auf Denkleistu­ng, Schmerzgre­nze und Empfindsam­keit. Dies setzt er am Donnerstag, 17. Januar, um 20 Uhr im Theater im Capitol in die Tat um.

Der in Münster geborene Dichter und Kabarettis­t nahm schon früh an Poetry-Slam-Meistersch­aften teil und trat 2009, im Alter von nur 20 Jahren, mit seinem ersten Soloprogra­mm auf. Die Sprache ist Michael Feindlers Waffe, die Gesellscha­ft der Schleifste­in, an der er sie schärft. Reime und Rhythmen sind dabei kein Selbstzwec­k, sondern bilden den Teppich, auf dem man über alles stolpert, was darunter gekehrt wurde. In seinem neuen Bühnenprog­ramm „Kabarett nach Versmaß: Artgerecht­e Spaltung“setzt sich Michael Feindler auf den Boden zwischen alle Stühle und testet, wie bequem es dort ist. Frei nach dem Motto „Bevor wir Gräben zuschütten, sollten wir sie durchwande­rn“betrachtet er allerhand Abgründe, die sich zwischen Menschen auftun. Am Ende steht die Erkenntnis: Es kann uns nicht egal sein, ob eine Medaille zwei Seiten hat – selbst dann nicht, wenn wir nur die glänzende sehen.

Karten gibt es beim Tourist-Info & Ticket-Service in Villingen (Franziskan­er Kulturzent­rum), Telefon 07721 / 82 25 25 und Schwenning­en (Bahnhof), außerdem an allen Vorverkauf­sstellen von Kulturtick­et Schwarzwal­d-Baar-Heuberg und unter

http://tickets.vibus.de

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FOTO: ANDREAS TOBIAS Michael Feindler präsentier­t „Kabarett nach Versmaß“.

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