Von Wurmlingen bis in die Lüneburger Heide
Harald Schmid berichtet bei Neujahrs-Matinee von seiner Deutschlandtour
WURMLINGEN - Der Harmonikaverein hat am Sonntag erstmals zu seiner Neujahrs-Matinee eingeladen. Und die Premiere ist gelungen. Es sei „ganz toll“, dass diese eine „so große Resonanz gefunden hat“, freute sich der Ehrenvorsitzende Harald Schmid.
Die Neujahrs-Matinee ist eine Kombination aus Akkordeonmusik sowie einer Kunst- und Kunsthandwerks-Ausstellung, die verflochten war mit Schmids Erzählungen von seiner Deutschlandtour mit „Buldog ond Schäferkarre“von Wurmlingen bis in die Lüneburger Heide. Und weil das Gespann dort noch geparkt ist und Schmid auch eine Tour Richtung Heimat geplant hat, steht einer Wiederholung der Matinee in einem Jahr nichts mehr im Wege.
Eigentlich hatte Schmid die bebilderte und publikumswirksame Präsentation seiner Reise nicht von vornherein so geplant. Aber dann hatte er die Idee, „seinem“Harmonikaverein, womöglich – auch durch die Ausstellung einheimischer Hobbykünstler – ein ganz neues Publikum zu verschaffen. Und nachdem ihm Karl-Heinz Haas seine Fotos bearbeitet hatte, entschloss er sich, den Plan umzusetzen.
So ein Vortrag sei schon etwas, was er „noch nie im Leben gemacht“habe, bekannte er – und legte trotzdem ganz ungeniert los. Von der Beschreibung
der Route – „immer an der westlichen Grenze entlang“bis an die Nordsee und dann in die Heide – und seinem Gespann im Erntedankfestzug im norddeutschen Dorf. Und, wie vom amtierenden Bürgermeisterstellvertreter nicht anders erwartet, gespickt mit tatsächlich erlebten Episoden und Anekdoten.
Ganz am Anfang hatte er in Schwarzwälder Serpentinen seine erste große Mutprobe. Die wohlgemeinte Nachfrage eines Bekannten – „Bisch du wahnsinnig, mit deinem technischen Verständnis?“– noch im Ohr. Zu den „Erlebnissen ohne Ende“gehörte auch die technische Hilfe durch einen Porschefahrer im badischen Rebland. Dieser stoppte ihn,
um zu zeigen, wie er den Motorroller auf der Balustrade des Schäferkarrens richtig festzurren kann.
Mitten im Schalker Trainingslager
Und angetan hatten es ihm ganz besonders die Pfälzer. Nicht nur, weil ihm dort eine Feuerwehr wegen einer schwächelnden Batterie Starthilfe leistete, sondern auch die Winzer ihm „jede Morge a Fäscht mitte em Weinberg“widmeten.
Selbst irgendwo in Westfalen gefiel es ihm: Dort bekam er sogar einmal königsblaue Pupillen: „Isch des et dr Asaomoa?“, war seine eher rhetorische Frage, als er in seinem Hotel mitten in einem Schalker Trainingslager
gelandet war. Und ganz im Norden? Da bewunderte er „Almabtrieb auf norddeutsch“und „traumhaft schöne Städte“, einschließlich Buxtehude. Nur am Speiseplan mäkelte er im Rückblick: „’S geit halt bloß Fisch und Härdöpfel“. Zum musikalischen Auftakt der Neujahrs-Matinee des Harmonikavereins hatte das Erste Orchester des Harmonikavereins unter der Leitung von Alexander Wassylenko „Wir grüßen mit Musik“gespielt.
Es folgten eine Reihe von Titeln. Von „A Night like this“mit seinem eingängigen Leitmotiv, bis zum Schlusspunkt „Soul Bossa Nova“, der die begeisterten Zuhörer zum Mitklatschen animierte.