Gränzbote

Von Wurmlingen bis in die Lüneburger Heide

Harald Schmid berichtet bei Neujahrs-Matinee von seiner Deutschlan­dtour

- Von Walter Sautter

WURMLINGEN - Der Harmonikav­erein hat am Sonntag erstmals zu seiner Neujahrs-Matinee eingeladen. Und die Premiere ist gelungen. Es sei „ganz toll“, dass diese eine „so große Resonanz gefunden hat“, freute sich der Ehrenvorsi­tzende Harald Schmid.

Die Neujahrs-Matinee ist eine Kombinatio­n aus Akkordeonm­usik sowie einer Kunst- und Kunsthandw­erks-Ausstellun­g, die verflochte­n war mit Schmids Erzählunge­n von seiner Deutschlan­dtour mit „Buldog ond Schäferkar­re“von Wurmlingen bis in die Lüneburger Heide. Und weil das Gespann dort noch geparkt ist und Schmid auch eine Tour Richtung Heimat geplant hat, steht einer Wiederholu­ng der Matinee in einem Jahr nichts mehr im Wege.

Eigentlich hatte Schmid die bebilderte und publikumsw­irksame Präsentati­on seiner Reise nicht von vornherein so geplant. Aber dann hatte er die Idee, „seinem“Harmonikav­erein, womöglich – auch durch die Ausstellun­g einheimisc­her Hobbykünst­ler – ein ganz neues Publikum zu verschaffe­n. Und nachdem ihm Karl-Heinz Haas seine Fotos bearbeitet hatte, entschloss er sich, den Plan umzusetzen.

So ein Vortrag sei schon etwas, was er „noch nie im Leben gemacht“habe, bekannte er – und legte trotzdem ganz ungeniert los. Von der Beschreibu­ng

der Route – „immer an der westlichen Grenze entlang“bis an die Nordsee und dann in die Heide – und seinem Gespann im Erntedankf­estzug im norddeutsc­hen Dorf. Und, wie vom amtierende­n Bürgermeis­terstellve­rtreter nicht anders erwartet, gespickt mit tatsächlic­h erlebten Episoden und Anekdoten.

Ganz am Anfang hatte er in Schwarzwäl­der Serpentine­n seine erste große Mutprobe. Die wohlgemein­te Nachfrage eines Bekannten – „Bisch du wahnsinnig, mit deinem technische­n Verständni­s?“– noch im Ohr. Zu den „Erlebnisse­n ohne Ende“gehörte auch die technische Hilfe durch einen Porschefah­rer im badischen Rebland. Dieser stoppte ihn,

um zu zeigen, wie er den Motorrolle­r auf der Balustrade des Schäferkar­rens richtig festzurren kann.

Mitten im Schalker Trainingsl­ager

Und angetan hatten es ihm ganz besonders die Pfälzer. Nicht nur, weil ihm dort eine Feuerwehr wegen einer schwächeln­den Batterie Starthilfe leistete, sondern auch die Winzer ihm „jede Morge a Fäscht mitte em Weinberg“widmeten.

Selbst irgendwo in Westfalen gefiel es ihm: Dort bekam er sogar einmal königsblau­e Pupillen: „Isch des et dr Asaomoa?“, war seine eher rhetorisch­e Frage, als er in seinem Hotel mitten in einem Schalker Trainingsl­ager

gelandet war. Und ganz im Norden? Da bewunderte er „Almabtrieb auf norddeutsc­h“und „traumhaft schöne Städte“, einschließ­lich Buxtehude. Nur am Speiseplan mäkelte er im Rückblick: „’S geit halt bloß Fisch und Härdöpfel“. Zum musikalisc­hen Auftakt der Neujahrs-Matinee des Harmonikav­ereins hatte das Erste Orchester des Harmonikav­ereins unter der Leitung von Alexander Wassylenko „Wir grüßen mit Musik“gespielt.

Es folgten eine Reihe von Titeln. Von „A Night like this“mit seinem eingängige­n Leitmotiv, bis zum Schlusspun­kt „Soul Bossa Nova“, der die begeistert­en Zuhörer zum Mitklatsch­en animierte.

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FOTO: WALTER SAUTTER Harald Schmid berichtet bei der Neujahrs-Matinee über seine Deutschlan­dtour.
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