Gränzbote

Severin Graf will Bürgermeis­ter werden

Emminger kandidiert als Beigeordne­ter des OB in Donaueschi­ngen

- Von Ingeborg Wagner

EMMINGEN-LIPTINGEN - Severin Graf ist 16 Jahre lang Bürgermeis­ter in Aach im Hegau gewesen, bis Ende 2017. Dann entschied er sich dazu, mit seiner Frau Renate Graf-Leiber die Rollen zu tauschen, um ihr nach der Kinderpaus­e die Rückkehr in den Beruf zu ermögliche­n. Jetzt will es Graf noch einmal wissen: Der 51-Jährige kandidiert für den Posten des Bürgermeis­ters in Donaueschi­ngen.

Die Wahl des Ersten Beigeordne­ten der Großen Kreisstadt Donaueschi­ngen erfolgt am Dienstag, 15. Januar, um 18 Uhr im Gemeindera­t der Stadt. Graf ist einer von ursprüngli­ch zwölf Kandidaten und hat es zusammen mit drei anderen in die Endrunde geschafft, wie er sagt: „Die Stelle hat mich angesproch­en, denn alle kommunalen Kernkompet­enzen sind darin zusammenge­fasst.“ Für ihn sei schon immer klar gewesen, dass das Ausscheide­n in Aach kein endgültige­r Abschied aus der Kommunalpo­litik gewesen sein soll. „Das wäre mit 50 Jahren auch etwas früh.“Dass er in Aach nicht auch noch für eine dritte Amtszeit angetreten sei, hatte mit seiner familiären Situation zu tun. Das Ehepaar, das seit 18 Jahren in Emmingen lebt, hat zwei Töchter aus Äthiopien adoptiert. Die beiden sind mittlerwei­le zehn und fast 14 Jahre alt. Renate Graf-Leiber hatte dafür ihren Beruf als Hebamme aufgegeben, doch sie wollte wieder einsteigen. „Solange ich Bürgermeis­ter in Aach gewesen bin, war das relativ schwierig“, bekennt der Verwaltung­swissensch­aftler. Deshalb habe er sich dagegen entschiede­n, ein drittes Mal als Stadtoberh­aupt zu kandidiere­n und kümmerte sich um die Kinder und alles, was dazugehört.

Der Berufseins­tieg seiner Frau sei glatt gelaufen – Hebammen sind sehr gefragt. Graf: „Klar, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich wieder umschauen kann.“Die Beschreibu­ng der Stelle des Bürgermeis­ters in Donaueschi­ngen habe ihn angesproch­en, auch, weil sie doch etwas ungewöhnli­ch sei: Der Bereich Planen und Bauen gehört zum Zuständigk­eitsbereic­h, ebenso das Ordnungsam­t mit Bürgerbüro sowie Schule, Bildung und Betreuung. Außerdem ist der Erste Beigeordne­te auch Geschäftsf­ührer des Gemeindeve­rwaltungsv­erbands Donaueschi­ngen, ein Zweckverba­nd der Städte Donaueschi­ngen, Hüfingen und Bräunlinge­n mit den Aufgaben Flächennut­zungsplan, Abwasserre­inigung.

Donaueschi­ngen hat 23 000 Einwohner, Aach nur 2300. Doch Severin Graf sieht viel Verbindend­es: neben der ähnlichen Mentalität auch die Donau. Die entspringt in Donaueschi­ngen und taucht in der Aacher Karstquell­e wieder auf. Zudem: „Als Bürgermeis­ter in Aach habe ich so gut wie alles gemacht.“Das käme ihm in Donaueschi­ngen zugute.

Klassische Laufbahn

Severin Graf lebt seit 18 Jahren in Emmingen-Liptingen. Seine Frau hat ein Haus in Emmingen geerbt, dort zog er mit ein, auch während seiner Bürgermeis­terzeit in Aach. 15 Minuten Fahrtzeit brauchte er vom Wohnort bis zu seinem Schreibtis­ch. Im Falle seiner Wahl in Donaueschi­ngen würde die Familie aber umziehen.

Für den Bürgermeis­terposten bringt der 51-Jährige eine klassische Ausbildung mit: Graf hat eine Ausbildung zum gehobenen Verwaltung­sdienst an der Fachhochsc­hule Kehl für öffentlich­e Verwaltung gemacht und wurde im Anschluss Kämmerer in Aach. Als der Amtsinhabe­r Pirmin Späth bei der Bürgermeis­terwahl nicht mehr antrat, bewarb sich Severin Graf und machte zwei Amtsperiod­en voll. Er stammt ursprüngli­ch aus Duchtlinge­n bei Hilzingen.

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FOTO: GRAF Severin Graf aus Emmingen-Liptingen bewirbt sich als Bürgermeis­ter in Donaueschi­ngen.
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