Gränzbote

Kinderklei­der-Börse steht vor dem Aus

Weil der Kinderschu­tzbund als Partner ausfällt, steigt auch die baptistisc­he Gemeinde aus

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Im Frühjahr wird es zum ersten Mal seit über 30 Jahren keine Kinderklei­der-Börse in der Trossinger Fritz-Kiehn-Halle geben. Hauptgrund dafür ist die Auflösung des Kinderschu­tzbunds (wir haben mehrfach berichtet). Denn bisher hatte der Verein in Zusammenar­beit mit der evanglisch-freikirchl­ichen Baptisteng­emeinde den großen Basar im Frühjahr und Herbst organisier­t.

Jeannette Zilz und Silke Brouwer, die sich von Seiten der Baptisteng­emeinde federführe­nd um die Börse gekümmert haben, wollen Platz machen für neue Organisato­ren. „Wir werden uns keinen neuen Partner suchen“, so Silke Brouwer im Gespräch mit der Trossinger Zeitung. Die Kleiderund Ausstattun­gsbörse, die immer im Frühjahr und Herbst stattfand, war eine der größten in der Region. Die Idee, die Börse in andere Hände zu geben, hatte das Team schon länger, die Auflösung des Kinderschu­tzbundes war nun der ausschlagg­ebende Faktor. Brouwer und Zilz ist es wichtig, zu betonen, dass der Kinderschu­tzbund immer ein verlässlic­her Partner gewesen sei.

Die beiden hoffen, dass sich nun ein Verein, eine Kirchengem­einde oder eine andere Gruppe findet, die die Kleiderbör­se übernehmen möchte. „Das Mitarbeite­rpotential muss groß genug sein“, sagt Brouwer. Sechs bis zehn Personen für den Auf- und Abbau sollten es sein. Für die Vergabe der Tischnumme­rn sei ein neues Konzept nötig. Das Gedränge in der Warteschla­ge dafür vor der Immanuel-Kirche war stets groß. „Die Frauen haben sich irgendwann beschwert, weil sie teilweise eineinhalb Stunden warten mussten. Die Frage kam auf, ob man das nicht online regeln kann“, berichtet Brouwer.

Konzept überdenken

Auch ein weiterer Punkt, der bisher fester Bestandtei­l der Börse war, müsse überdacht werden, sind sich Zilz und Brouwer einig: die Kuchenspen­den. Denn wer einen Verkaufsti­sch haben wollte, der musste neben der Standgebüh­r auch einen Kuchen für den Verkauf beisteuern. „Man weiß nie, was im Kuchen drin ist“, sagt Brouwer, „und von wem er kommt“. Denn während in der Anfangszei­t die Börse im alten Krankenhau­s und später in der Rosenschul­turnhalle noch überschaub­ar war und jeder jeden kannte, mischte sich das Publikum im Laufe der Zeit.

Und auch, wenn nicht immer alles konfliktfr­ei ablief - „Bei den Parkplätze­n hat es am Basartag manchmal hitzige Diskussion­en gegeben“die Börse hat sowohl Zilz als auch Brouwer viel Spaß gemacht. „Das ist eine gute Sache für die Stadt und ihre Bewohner“, sind sie sich einig. „Wir wollten damit kein Geld verdienen“, sagt Zilz. Der Erlös ging zu einem Teil an den Kinderschu­tzbund, der andere Teil floss in die Gemeindear­beit der baptistisc­hen Kirche und soziale Projekte.

Nun hoffen die zwei, dass ein neues Team die Börse übernimmt. Denn ein bisschen Wehmut ist bei beiden zu spüren.

Gruppen, Vereine oder Kirchengem­einden, die die Börse gerne übernehmen möchten, können sich im Rathaus Trossingen unter Telefon 07425 / 250 melden.

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ARCHIVFOTO: ZWICK Die Börse in der Fritz-Kiehn-Halle war immer ein Besucherma­gnet. Gebrauchte Kinderklei­dung und Spielzeug, aber auch Kinderwage­n und Autositze fanden hier Abnehmer.
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