Starke Kampagnen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gibt es zwar seit 40 Jahren. Doch richtig bekannt wurde der Verein erst 2002. Damals trat die DUH vehement für das umstrittene Zwangspfand auf Getränkedosen und Einwegflaschen ein. Der Gegner schien übermächtig. Die großen Einzelhandelskonzerne und die Großbrauereien lehnten das Vorhaben ab und steckten Millionen Euro in eine Gegenkampagne. Auf die Seite der Umwelthilfe schlugen sich der Hersteller von Flaschenrücknahmeautomaten, Tomra, sowie kleine Brauereien. Nach jahrelangem Streit wurde das Pfand schließlich 2002 eingeführt.
Die letzten großen Schlachten lieferte sich DUH-Chef Jürgen Resch mit der Automobilindustrie. 2002 begann eine Kampagne für den Einbau von Rußpartikelfiltern in Dieselfahrzeugen und Lkw durch mehrere Umwelt- und Gesundheitsorganisationen unter Führung der Umwelthilfe. Auch hier setzten sich die Verbände über Widerstände aus Industrie und Politik nach Jahren durch. Anfang 2006 trat die Förderung für den Einbau der Feinstaubfilter in Kraft. Seit einigen Jahren, verstärkt seit Bekanntwerden des Dieselskandals, geht die DUH gegen Kommunen vor, in denen die gültigen Stickoxidgrenzwerte überschritten werden. Mit Klagen vor den Verwaltungsgerichten setzt der Verein die Politik massiv unter Druck. Um gerichtlich angeordnete Fahrverbote zu vermeiden, startete die Bundesregierung ein Milliardenprogramm für saubere Luft in den Städten. (wom)