Weg mit dem Winter!
Jedes Jahr nehme ich es mir ganz fest vor. „Sieh’s positiv!“, sage ich mir. Und doch werde ich mit dem Winter einfach nicht so recht warm. Wintersportler freuen sich über die Schneepracht, ich hingegen finde das weiße Zeug eher lästig. Beim Spazierengehen bringt mich eine unerwartete, spiegelglatte Eisfläche dazu, spontan auf dem Boden Platz zu nehmen. „Immerhin, so eine schneebedeckte Landschaft ist doch hübsch anzusehen“, sagt mein Optimismus. Ja, schon. Aber eine bunte Blumenwiese im Sonnenschein und ein sattgrüner Wald haben schon auch was.
„Was ist mit der Entschleunigung und der Gemütlichkeit, die der Winter mit sich bringt?“, meldet sich mein Optimismus wieder zu Wort. Gleichzeitig hetze ich morgens (im Stockdunkeln) aus dem Haus – mindestens eine halbe Stunde früher als sonst. Denn bei schneeglatter Straße fährt es sich nun mal deutlich schlechter und langsamer. Aber erstmal fordert mein Auto seine tägliche, minutenlange Massage ein und möchte von seiner millimeterdicken Eis- und Schneeschicht befreit werden. Ein entschleunigter Alltag? Fehlanzeige. „Aber wenigstens muss man nicht schwitzen.“Stimmt, stattdessen muss ich mich für jeden Gang vor die Tür in mindestens zwölf Schichten einpacken, bis ich beinahe bewegungsunfähig bin. Da finde ich so ein luftiges Kleid bei 30 Grad doch angenehmer. „Na gut“, gibt schließlich auch mein Optimismus klein bei: „Langsam wird’s Zeit für den Sommer.“