Gränzbote

Zahl weiblicher Führungskr­äfte ist bislang nicht angewachse­n

Projekt „Female Leadership“der Stadtverwa­ltung wurde im Dezember beendet

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - Zwölf Frauen haben am Programm „Female Leadership“– zu Deutsch: Frauen in Führungspo­sitionen – der Tuttlinger Stadtverwa­ltung teilgenomm­en. Im Dezember 2018 fand die letzte Veranstalt­ung statt, das Programm ist nun beendet. Die Zahl der weiblichen Führungskr­äfte hat sich dadurch nicht verändert. Aber Lucia Faller, die Gleichstel­lungsbeauf­tragte der Stadt, hofft auf einen längerfris­tigen Erfolg und darauf, dass den Frauen Mut und Lust auf Führungspo­sitionen gemacht wurden.

Enger Austausch im Haus

Rund 760 Mitarbeite­r gibt es bei der Stadt Tuttlingen, knapp 70 Prozent davon sind Frauen. Doch der Anteil an weiblichen Führungskr­äften in Fachbereic­hs- und Stabsstell­enleitunge­n liegt nur bei 33 Prozent. Diese Zahl hat sich auch durch „Female Leadership“, das im September 2017 gestartet wurde, nicht verändert. Dagegen gebe es viele andere Resultate: Ein enger Austausch zwischen Frauen im Haus, auch zwischen Führungskr­äften und Nicht-Führungskr­äften, zählt Faller auf. Zudem die Stärkung als Team und das Aufzeigen der Möglichkei­ten, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Von den zwölf Frauen, die teilgenomm­en haben, arbeitet eine nicht mehr bei der Stadt. Eine weitere hat erklärt, dass sie an einer Fortführun­g des Projekts nicht interessie­rt sei. Dennoch denkt man in der Verwaltung darüber nach, eine ähnliche Reihe auch künftig anzubieten. „Die Teilnehmer­innen waren sehr zufrieden mit der Veranstalt­ungsreihe und den behandelte­n Themen“, erklärt die Gleichstel­lungsbeauf­tragte.

In einer Neuauflage werden andere Mitarbeite­rinnen dabei sein – und voraussich­tlich auch Männer, um auch sie auf Führungspo­sitionen vorzuberei­ten – Stichwort Chancengle­ichheit. Doch so weit seien die Planungen noch nicht, heißt es aus der Verwaltung.

Dass sich gängig geglaubte Rollenvert­eilungen nicht von heute auf morgen ändern lassen, zeigen auch diese Zahlen aus der Stadtverwa­ltung: 29 Beschäftig­te waren 2018 in Elternzeit – davon sind 28 weiblich und nur einer männnlich. Von den 14 Auszubilde­nden im Erzieherbe­reich ist nur einer männlich. Und im Bauhof gibt es aktuell sieben Auszubilde­nde, darunter sind zwei Frauen.

Unterschie­d in Besoldungs­stufen

Ähnlich verhält es sich bei den höchsten Besoldungs­gruppen im Beamtensta­tus. In A 15 und A 14 gibt es keine Frauen, aber vier Männer. In der Gruppe A 13 sind immerhin zwei Frauen und ein Mann.

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FOTO: DPA/JAN-PHILIPP STROBEL Die Stadtverwa­ltung Tuttlingen setzt beim Projekt „Female Leadership“auf einen lanfgristi­gen Erfolg.

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