„Wer positiv denkt, erkältet sich seltener“
Wie man Husten und Schnupfen vorbeugt – Ein Gespräch mit Lungenfacharzt und Buchautor Kai-Michael Beeh
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Bei eisigen Temperaturen nicht zu heiß duschen
FRANKFURT (dpa) - Zu heiß baden oder duschen ist nicht gut für die Haut. Das gilt vor allem bei Kälte, warnt die Apothekerkammer. Denn das heiße Wasser greift den Mantel aus schützendem Fett an, der durch niedrige Temperaturen unterhalb von acht Grad ohnehin schon ausgetrocknet ist. Die Folge: Die Haut juckt oder schuppt. Oft bilden sich kleine Risse, durch die Bakterien eindringen können. Die Experten raten daher, im Winter nur kurz zu duschen und sich danach gut mit einer reichhaltigen Lotion einzucremen.
Erektionsstörungen können ein Warnzeichen sein
BERLIN (dpa) - Bei anhaltenden Erektionsstörungen sollten Männer zum Arzt gehen. Denn oft haben Probleme nicht nur seelische, sondern auch körperliche Ursachen, warnt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Damit sind die Störungen ein gutes Frühwarnsystem für andere Erkrankungen, Bluthochdruck etwa oder Diabetes. Umgekehrt kann eine Behandlung dieser Krankheiten dabei helfen, Erektionsprobleme in den Griff zu bekommen.
Lange Arbeitstage brauchen Energie-Tankstellen
WEDEL (dpa) - Es gibt Arbeitstage, an denen wissen Berufstätige schon vorher: Heute wird es länger. Deutlich erträglicher sind solche Tage mit kleinen Energie-Tankstellen, rät die Psychologin Julia Scharnhorst. Konkret bedeutet das, alle 90 Minuten etwas zu essen, zu trinken oder einfach nur zur Toilette zu gehen. „Viele vergessen ja sogar das, wenn sie richtig im Stress sind.“Deshalb kann es auch nicht schaden, sich selbst an die kleinen Pausen zu erinnern – einfach mit einem Klebezettel am Schreibtisch.
Mitten im klassischen Konzert, in der Kirche oder nachts im Schlaf: Husten kommt irgendwie immer zur Unzeit. Warum eigentlich? Und stimmt es, dass die Farbe des Auswurfs Rückschlüsse auf die Ursache des Hustens zulässt? Teresa Nauber hat sich mit dem Lungenfacharzt Kai-Michael Beeh über unpassenden Husten, grünen Schleim und effektive Erkältungsvorbeugung unterhalten.
Warum müssen in Konzerten so viele Leute husten?
Viele Leute fühlen sich da beobachtet, meistens ist die Luft trocken und die Atmosphäre angespannt. Das macht die Menschen nervös. Wenn wir nervös sind, wird ein Teil unseres Nervensystems aktiviert – die Fluchtreflexe. Nur: Wir können nicht fliehen. Wir können die Nervosität also nicht körperlich abbauen. Was macht der Körper also? Er reguliert das gegenteilige Nervensystem hoch, das bremsende System. Während das eine die Schleimhäute austrocknet, sorgt das andere für eine vermehrte Speichelproduktion und es reizt die Bronchien. Die Hustenfühler in den Bronchien werden so scharfgemacht. Irgendwann kann man nicht mehr anders – und hustet.
Und wie kriegt man diesen Hustenreiz in den Griff?
Sitzend lässt er sich nicht unterdrücken. Bewegung hilft. Also im Zweifelsfall kurz mal raus aus dem Saal und ein bisschen herumlaufen.
Wann ist so ein Husten ein Fall für den Arzt?
Husten im Rahmen einer Erkältung ist bei ansonsten gesunden Menwurf. schen nicht gefährlich. Das geht in der Regel nach drei oder vier Wochen vorbei. Dauert es länger als vier Wochen, sollte man zum Arzt gehen.
Es ist ekelig, aber wir müssen auch über Auswurf reden. Stimmt es denn: Grüner Auswurf ist bakteriell, gelber viral?
Auswurf ist schon ein bisschen verräterisch. Auf der Harmlosigkeitsskala ganz oben steht klarer Aus- Da dürfte keine bakterielle Infektion vorliegen. Gelb gibt es bei allergischem Asthma oder auch bei Erkältungskrankheiten. Dass grüner Auswurf immer bakteriell bedingt ist und mit Antibiotika behandelt werden müsste, ist dagegen ein Mythos. Erkältungen werden in der Regel durch Viren verursacht – und jeder weiß, am Ende kann da auch der Schleim aus der Nase schon mal zäh und grün werden. Die grüne Farbe wird von weißen Blutkörperchen verursacht, die zugrunde gehen, wenn eine Entzündung mit der Zeit abheilt. Grüner Auswurf ist nur bedenklich, wenn er länger als ein paar Tage auftritt und Fieber oder Brustschmerzen dazukommen. Blutiger Auswurf muss dagegen immer abgeklärt werden. Meist ist auch das harmlos, aber dahinter können sich auch schwerwiegende Erkrankungen verbergen. Das Beste ist natürlich gar kein Auswurf. Aber wie schafft man es, sich nicht zu erkälten?
Gelassen bleiben. Dieses zwanghafte „Ich darf nicht krank werden“führt in der Regel dazu, dass wir uns stressen und dadurch nur infektanfälliger werden.
Gelassen bleiben reicht also um sich nicht zu erkälten?
aus,
Wer sich schützen will, sollte seine Hände regelmäßig mit Seife waschen. Erkältungsviren werden nämlich meistens übers Händeschütteln oder Anfassen von Türgriffen übertragen. Sich ausgewogen und gesund ernähren hilft ebenfalls. Und regelmäßig rausgehen ins Licht, um dort Vitamin D zu tanken. Das ist auch fürs Immunsystem wichtig, genauso wie Bewegung, zum Beispiel regelmäßige Spaziergänge, auch jetzt im Winter. Und ganz wichtig: eine positive Einstellung! Wer eine lebensbejahende Einstellung hat, erkältet sich einer Studie zufolge seltener.
Privatdozent
Kai-Michael Beeh ist Internist und Pneumologe. Gerade hat er ein Buch über sein Lieblingsorgan geschrieben: „Die atemberaubende Welt der Lunge“(erschienen im Heyne Verlag, 288 Seiten, 17 Euro).