„Bäckerhägle“: 13 neue Bauplätze
Planer präsentiert Änderungen im Bebauungsplan.
EMMINGEN-LIPTINGEN - Noch in diesem Jahr sollen insgesamt 13 Bauplätze im Emminger Gebiet „Bäckerhägle“veräußert werden. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats hat Stadtplaner Rüdiger Stehle von „Kommunalplan“aus Tuttlingen den überarbeiteten Bebauungsplan „Bäckerhägle – 1. Änderung“präsentiert. So ist nun ein zusätzlicher Fußgängerweg vorgesehen. Außerdem soll das Wohngebiet einen Spielplatz bekommen. Eine weitere wesentliche Änderung: Wohnbauflächen in Richtung „Hundsrücken“werden vorsorglich aufgegeben.
Wie Bürgermeister Joachim Löffler erläuterte, seien bei den Änderungen die Aspekte aufgenommen worden, die der Gemeinderat in seiner Sitzung im Mai 2018 punktuell beschlossen hatte. Damals bemängelte beispielsweise Richard Gnirß (Unabhängige Wählergemeinschaft), dass ein Spielplatz für die Kinder fehle.
Im westlichen Bereich ist ein Spielplatz vorgesehen
Im westlichen Bereich, also angrenzend an die Obere Gasse, ist nun ein Spielplatz im Bebauungsplan vorgesehen. Zum einen sei diese Stelle von der Geometrie her günstig. Zum anderen gebe es dort weniger Grundstücke, die von der möglichen Geräuschkulisse belastet werden, schilderte Stehle.
Im östlichen Teil des Baugebiets sind Wohnbauflächen wegen zu erwartendem Lärm aus dem Industriegebiet „Hundsrücken“herausgenommen worden, sagte Stehle. Damit soll möglichem Konfliktpotenzial vorgebeugt werden. Denn durch die Betriebserweiterungen in den vergangenen Jahren bestehe dort eine gewisse Schallkulisse.
Die Wohngebietsausweisung soll bis auf eine Häuserzeile östlich der Mägdebergstraße reduziert werden. Damit einhergehend wird auch der am Siedlungsrand geplante Fuß- und Radweg an den künftigen Gebietsrand verschoben. Die betroffenen Flächen, die nun nicht bebaut werden, sollen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können.
„Warum muss unbedingt drin stehen, dass man maximal zwei Wohnungen haben darf? Muss man die Begrenzung der Zahl der Wohneinheiten festschreiben?“, wollte Angelika Störk (Frauen Initiativ) wissen. „Sie eröffnen sonst Tür und Tor für Bauträgerprojekte“, schilderte Löffler die Gefahr, die entstehe, wenn die Begrenzungen nicht festgeschrieben sind. „Das städtebauliche Ziel war ein Einfamilienhaus-Gebiet“, rief er in Erinnerung.
Ursprünglich waren im Bebauungsplan „fahrbahnbegleitende Parktaschen bei manchen Grundstücken vorgesehen“, so Stehle. Da diese die Grundstücksnutzung zu stark eingeschränkt hätten, wurden sie aufgelöst. Unter anderem gibt es nun eine zentrale Stelle im Gebiet, in der eine Reihe sogenannter „Senkrechtstellplätze“vorgesehen ist. Ebenfalls zentral im Wohngebiet liegt auch der neu aufgenommene Fußweg, der das Fußwegenetz verbessern soll.
Ein weiteres Augenmerk lag auf den artenschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen. Insgesamt vier Fledermauskästen sollen an starken Altholzbeständen im Nordwesten (parallel zur Oberen Gasse) angebracht werden. Löffler erklärte: „Im Plangebiet gibt es offenbar Feldlerchenbrutstellen, die entfallen, wenn gebaut wird.“Diese Vogelart sei besonders schützenswert. „Deshalb müssen Feldlerchen-Streifen ausgebaut werden, um ihnen Ausweichmöglichkeiten zu geben.“Und das am besten auf gemeindeeigenen Flächen, so der Bürgermeister. Im Gewann „Stöcke“soll daher ein 3000 Quadratmeter großer Bereich an Wiesenflächen zu einer Buntbrache entwickelt werden.
Ringschluss kommt wohl erst in einigen Jahren
Werner Diener (Die Liste) fragte, ob ein späterer Ringschluss an die B491 geplant sei. „Ansonsten läuft der komplette Verkehr über das bestehende Wohngebiet. Ist das zielführend?“Damit sprach er die Mägdebergstraße an, die bisher die einzige Zufahrtsstraße zum „Bäckerhägle“ist. Löffler schilderte, dass der Ringschluss erst sehr viel später kommen werde, wenn auch die Baugebiete im südlichen Bereich erschlossen sind. „Das wird mit Sicherheit noch einige Jahre gehen.“
Und wie geht es in naher Zukunft weiter? Nach der Sommerpause sollen die nächsten 13 Bauplätze „an den Mann“gebracht werden, blickte Löffler voraus. „In der Realität wird es so sein, dass im nächsten Jahr erst gebaut wird.“Im Moment laufen die Ausschreibungen für den zweiten Bauabschnitt. Die Erschließung, sprich Straßen, Kanäle, Breitband, soll bis nach der Sommerpause fertig sein.