Gränzbote

OB Beck betont Bedeutung der Bildung

In seiner dritten Amtszeit soll Tuttlingen im pädagogisc­hen Bereich vorankomme­n

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Seine Absicht, für eine weitere Amtszeit zu kandidiere­n, hat Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck in der Gemeindera­tssitzung am Montag angekündig­t (wir berichtete­n). „Ich habe im Vorfeld Gespräche mit der Familie, den Unternehme­n und Fraktionen im Gemeindera­t geführt. Mir ist Unterstütz­ung zugesagt worden. Und die Tatsache, dass alle Fraktionen am Montag applaudier­t haben, hat gut getan“, sagt Beck.

Eines seiner Hauptziele, das wie er sagt eine Herzensang­elegenheit sei, ist: „Kinder, Kinder, Bildung, Bildung.“Nicht umsonst ist die Sanierung des Immanuel-Kant- und OttoHahn-Gymnasiums mit mehr als 60 Millionen Euro das vielleicht größte Bauvorhabe­n der Stadt. Aber Beck geht es nicht allein um die steinerne Infrastruk­tur. „Ich will nicht Schulen bauen, sondern im pädagogisc­hen Bereich nach vorne kommen“, erklärt er. Deshalb seien in den 15 Jahren mit ihm im Amt nicht nur Plätze in den Kindergärt­en geschaffen worden, sondern auch Programme entwickelt worden.

Ein Ärgernis ist für ihn, dass die Zahl der Nichtschwi­mmer an den weiterführ­enden Schulen so hoch ist. „Eigentlich hatten wir uns vorgenomme­n, dass alle Kinder, die die Grundschul­e verlassen, auch schwimmen können“, sagte Beck. Aktuell sei die Zahl der Schwimmer geringer als beim Amtsantrit­t. Bei einem anderen Problem will der Tuttlinger Stadtvater das Land in die Pflicht nehmen. „Es kann nicht sein, dass jeder zweiten Schule ein Rektor fehlt“, moniert Beck.

Neue Citymanage­rin wird bald vorgestell­t

Mit der Fertigstel­lung der für rund zehn Millionen Euro umgestalte­ten Innenstadt habe die Stadt die Infrastruk­tur für den Handel geschaffen. Künftig wird es eine Citymanage­r geben. Die Nachfolger­in von Alexander Stengelin werde bald vorgestell­t, verriet Beck.

Ein großes Thema sei auch der Verkehr. „Wir müssen umdenken. Das braucht aber Zeit. Wir werden weiter ländlicher Raum sein. Da bleibt das Auto wichtig“, meinte Beck. Deshalb sei es zunächst wichtig, Parkplätze zu schaffen, damit die Tuttlinger und die mehr als 15 000 täglichen Einpendler ihr Auto abstellen können. „Es werden neue Parkhäuser gebaut“, erklärte Beck und nannte die Standorte Brunnenstr­aße und beim Tuwass. Erst wenn neue Parkmöglic­hkeiten geschaffen sind, könne man beginnen, den Verkehr zu lenken. Die Elektrifiz­ierung des Ringzugs und mehr Haltestell­en im Stadtgebie­t würden einen Schritt in die Zukunft bedeuten. Der Öffentlich­e Personen-Nahverkehr (ÖPNV) müsse verbessert werden. „Allerdings werden wir auch in fünf Jahren nicht das Paradies des ÖPNV sein“, sagte Beck.

Das Thema Integratio­n liegt dem Tuttlinger OB „sehr am Herzen“. Man habe bereits vieles geschafft. „Was in Generation­en versäumt wurde, kann nicht von heute auf morgen gelingen“, erklärte Beck, der dem Integratio­nsbeirat in seiner jetzigen Form eine Absage erteilt. „So macht das keinen Sinn. Die, die sich nicht integriere­n müssen, sind alle da. Die Partner, um die es geht, sind nur in wechselnde­r Besetzung dabei. Da müssen wir uns etwas anderes überlegen.“Beck lud alle Menschen, die integriert sind, ein, mitzumache­n, um „den Radius größer zu machen“.

Ein Video finden Sie ab Mittwochna­chmittag unter www.schwaebisc­he.de/ tuttlingen

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