Die mühselige Suche nach Kandidaten
Kommunalwahl: Fridinger Gemeinderat vor Umbruch – Nur fünf Räte treten wieder an
FRIDINGEN - Mit der Kommunalwahl am 26. Mai beschäftigen sich derzeit die politischen Listen in den Kommunen. In Fridingen steht dem Gemeinderat ein großer Umbruch bevor. Von den zwölf amtierenden Gemeinderäten wollen lediglich fünf noch einmal zur Wahl antreten. Und die Suche nach neuen Kandidaten gestaltet sich mühsam bis frustrierend.
Mit von der Partie der Gemeinderäte, die sich nicht wieder zur Wahl stellen, sind ausgerechnet die beiden Führer beider politischer Listen im Fridinger Gemeinderat. Beate Schnell von der Liste „Freie Bürger“und Gerhard Hipp von der Liste „Wählervereinigung“kandidieren nicht mehr für das Amt des Gemeinderats.
Beate Schnell macht nach drei Dekaden Schluss. Und das als Stimmenkönigin bei der letzten Kommunalwahl mit 1768 Stimmen. „30 Jahre sind genug. Ich hin nicht müde, die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht, aber irgendwie ist die Luft raus. Es ist Zeit aufzuhören“, sagt Schnell, die zudem Bürgermeisterstellvertreterin war. Drei Bürgermeister (Roland Ströbele, Stefan Bär und Stefan Waizenegger) hat sie mitgemacht. Dass es mit der Wahl im Mai einen großen Wechsel in Fridingen geben werde, das scheine noch nicht so richtig in der Bevölkerung angekommen zu sein, sagt Schnell.
Denn ihre Liste (Freie Bürger) mit sieben Ratsmitgliedern trifft es besonders hart. Von den sieben Räten wollen es nur zwei noch einmal wissen: Noch wird in Fridingen nach Listenkandidaten gesucht, die sich für die Kommunalwahl am 26. Mai aufstellen lassen und für das Amt des Gemeinderats kandidieren wollen.
Hans-Peter Stehle (15 Ratsjahre) und Claudia Schwägler (zehn Ratsjahre). Christoph Feger (fünf Ratsjahre) sowie Frank Todt und Anna Sträter (jeweils zehn Ratsjahre) und Ellen Hermann (15 Ratsjahre) hören nach dieser Legislaturperiode auf.
Ersatz für die Scheidenden zu finden „ist wie alle Jahre mühsam, aber wir haben einige Kandidaten gefunden“, sagt Schnell. Die Angst, nicht gewählt zu werden, sei aufgrund der zwei Listen relativ unbegründet, erklärt sie. „Die Chance, in den Rat gewählt zu werden ist groß.“Das Interesse an der Ratsarbeit sei zwar bei vielen schon da, aber der Zeitaufwand sei gefürchtet. „Das wird überschätzt“,
sagt Schnell. Viele lehnten auch ab, da sonst die Zeit für die Familie fehle.
Trotz alledem ist Beate Schnell zuversichtlich bis zur Frist am 28.
März zehn Listenkandidaten präsentieren zu können, denn sonst droht eine gemeinsame Liste. „Zwei Listen sind aber schon unser Ziel“, so Schnell.
Auch Gerhard Hipp, ebenfalls Bürgermeisterstellvertreter und 2014 mit 1358 Stimmen gewählt, macht nach dieser Legislaturperiode Schluss. Nach 20 Ratsjahren. „Die 25 Jahre voll zu machen klingt verlockend, das hat man mir schon von vielen Seiten gesagt“, lacht Hipp. Sein Entschluss aber ist Gerhard Hipp zur schwierigen Suche nach Kandidaten für den Gemeinderat
gefasst. Seine Liste (Wählervereinigung) stellte bislang fünf Gemeinderäte, von denen zwei ausscheiden: Gerhard Hipp (20 Ratsjahre) und Roland Fuchs (zehn Ratsjahre). Christian Stein und Diana Kurreck (jeweils fünf Ratsjahre) und Harald Schiele (25 Ratsjahre), der 2014 Stimmenkönig seiner Liste mit 1359 Stimmen wurde, treten im Mai noch einmal an.
„Die Suche nach Kandidaten ist schwierig. Wir haben nicht einmal die Hälfte der Liste voll“, sagt Gerhard Hipp. Man sei mit Hochdruck auf der Suche nach weiteren Kandidaten. Auch Hipp kündigt mit der kommenden Wahl einen großen Wechsel an.
„Nur eine Liste – das wäre ziemlich beschämend für eine Gemeinde mit mehr als 3000 Einwohnern.“
Zwei Listen sind das Ziel
Allerdings, sagt Hipp, machten zwei Listen keinen Sinn, wenn keine zwölf Kandidaten zustande kämen. Dann müsste eine einzige Liste her. „Nur eine Liste – das wäre ziemlich beschämend für eine Gemeinde mit mehr als 3000 Einwohnern“, betont Hipp.
Die Kommunalwahl findet am Sonntag, 26. Mai, statt.