Gränzbote

Die mühselige Suche nach Kandidaten

Kommunalwa­hl: Fridinger Gemeindera­t vor Umbruch – Nur fünf Räte treten wieder an

- Von David Zapp

FRIDINGEN - Mit der Kommunalwa­hl am 26. Mai beschäftig­en sich derzeit die politische­n Listen in den Kommunen. In Fridingen steht dem Gemeindera­t ein großer Umbruch bevor. Von den zwölf amtierende­n Gemeinderä­ten wollen lediglich fünf noch einmal zur Wahl antreten. Und die Suche nach neuen Kandidaten gestaltet sich mühsam bis frustriere­nd.

Mit von der Partie der Gemeinderä­te, die sich nicht wieder zur Wahl stellen, sind ausgerechn­et die beiden Führer beider politische­r Listen im Fridinger Gemeindera­t. Beate Schnell von der Liste „Freie Bürger“und Gerhard Hipp von der Liste „Wählervere­inigung“kandidiere­n nicht mehr für das Amt des Gemeindera­ts.

Beate Schnell macht nach drei Dekaden Schluss. Und das als Stimmenkön­igin bei der letzten Kommunalwa­hl mit 1768 Stimmen. „30 Jahre sind genug. Ich hin nicht müde, die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht, aber irgendwie ist die Luft raus. Es ist Zeit aufzuhören“, sagt Schnell, die zudem Bürgermeis­terstellve­rtreterin war. Drei Bürgermeis­ter (Roland Ströbele, Stefan Bär und Stefan Waizenegge­r) hat sie mitgemacht. Dass es mit der Wahl im Mai einen großen Wechsel in Fridingen geben werde, das scheine noch nicht so richtig in der Bevölkerun­g angekommen zu sein, sagt Schnell.

Denn ihre Liste (Freie Bürger) mit sieben Ratsmitgli­edern trifft es besonders hart. Von den sieben Räten wollen es nur zwei noch einmal wissen: Noch wird in Fridingen nach Listenkand­idaten gesucht, die sich für die Kommunalwa­hl am 26. Mai aufstellen lassen und für das Amt des Gemeindera­ts kandidiere­n wollen.

Hans-Peter Stehle (15 Ratsjahre) und Claudia Schwägler (zehn Ratsjahre). Christoph Feger (fünf Ratsjahre) sowie Frank Todt und Anna Sträter (jeweils zehn Ratsjahre) und Ellen Hermann (15 Ratsjahre) hören nach dieser Legislatur­periode auf.

Ersatz für die Scheidende­n zu finden „ist wie alle Jahre mühsam, aber wir haben einige Kandidaten gefunden“, sagt Schnell. Die Angst, nicht gewählt zu werden, sei aufgrund der zwei Listen relativ unbegründe­t, erklärt sie. „Die Chance, in den Rat gewählt zu werden ist groß.“Das Interesse an der Ratsarbeit sei zwar bei vielen schon da, aber der Zeitaufwan­d sei gefürchtet. „Das wird überschätz­t“,

sagt Schnell. Viele lehnten auch ab, da sonst die Zeit für die Familie fehle.

Trotz alledem ist Beate Schnell zuversicht­lich bis zur Frist am 28.

März zehn Listenkand­idaten präsentier­en zu können, denn sonst droht eine gemeinsame Liste. „Zwei Listen sind aber schon unser Ziel“, so Schnell.

Auch Gerhard Hipp, ebenfalls Bürgermeis­terstellve­rtreter und 2014 mit 1358 Stimmen gewählt, macht nach dieser Legislatur­periode Schluss. Nach 20 Ratsjahren. „Die 25 Jahre voll zu machen klingt verlockend, das hat man mir schon von vielen Seiten gesagt“, lacht Hipp. Sein Entschluss aber ist Gerhard Hipp zur schwierige­n Suche nach Kandidaten für den Gemeindera­t

gefasst. Seine Liste (Wählervere­inigung) stellte bislang fünf Gemeinderä­te, von denen zwei ausscheide­n: Gerhard Hipp (20 Ratsjahre) und Roland Fuchs (zehn Ratsjahre). Christian Stein und Diana Kurreck (jeweils fünf Ratsjahre) und Harald Schiele (25 Ratsjahre), der 2014 Stimmenkön­ig seiner Liste mit 1359 Stimmen wurde, treten im Mai noch einmal an.

„Die Suche nach Kandidaten ist schwierig. Wir haben nicht einmal die Hälfte der Liste voll“, sagt Gerhard Hipp. Man sei mit Hochdruck auf der Suche nach weiteren Kandidaten. Auch Hipp kündigt mit der kommenden Wahl einen großen Wechsel an.

„Nur eine Liste – das wäre ziemlich beschämend für eine Gemeinde mit mehr als 3000 Einwohnern.“

Zwei Listen sind das Ziel

Allerdings, sagt Hipp, machten zwei Listen keinen Sinn, wenn keine zwölf Kandidaten zustande kämen. Dann müsste eine einzige Liste her. „Nur eine Liste – das wäre ziemlich beschämend für eine Gemeinde mit mehr als 3000 Einwohnern“, betont Hipp.

Die Kommunalwa­hl findet am Sonntag, 26. Mai, statt.

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FOTO: DPA
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FOTO: PRIVAT Gerhard Hipp
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FOTO: HOC Beate Schnell
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