Gränzbote

Klare Absage an „wilde Haufen“

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35-jähriger Einbrecher auf frischer Tat ertappt

TUTTLINGEN (pz) - Die Polizei hat Dienstagna­cht in der Rudolf-DieselStra­ße einen 35-jährigen Einbrecher auf frischer Tat ertappt. Gegen 3.20 Uhr wurde Alarm bei einer KfzWerksta­tt in der Tuttlinger Nordstadt ausgelöst: Ein Einbrecher hatte ein Fenster eingeschla­gen und beim Einsteigen in das Gebäude einen Bewegungsm­elder ausgelöst. Als die Beamten eintrafen, war der Dieb noch bei der Arbeit. Er durchsucht­e gerade Schränke in einem Büro. Die Polizisten warteten mit ihrem Zugriff, bis der Einbrecher wieder durch das Fenster ins Freie kletterte. Der 35-jährige ließ sich widerstand­slos festnehmen. Seine Beute, ein Tresor, den er unter dem Arm trug, musste er abgeben. Der Täter war alkoholisi­ert. Ein Atemalkoho­ltest zeigte 1,3 Promille.

Seat kommt von der Straße ab

VS-VILLINGEN (pz) - Aus Unachtsamk­eit ist am Montag, gegen 12.55 Uhr, ein 29-jähriger Autofahrer von der Straße abgekommen. Der 29jährige Skoda-Fahrer war auf der Milanstraß­e in VS-Villingen unterwegs und geriet nach rechts auf den Gehweg. In der Folge drehte sich der Wagen um die eigene Achse und schleudert­e zurück auf die Fahrbahn. Eine nachfolgen­de 71jährige Lenkerin eines Peugeot stieß mit dem Skoda zusammen. Der entstanden­e Sachschade­n wird auf rund 5000 Euro geschätzt. Zum Zeitpunkt des Unfalles befand sich eine Gruppe junger Mädchen auf dem Gehweg, die glückliche­rweise von dem Auto nicht erfasst wurden. Eine 16-Jährige aus der Gruppe erlitt einen Schock und musste ins Klinikum eingeliefe­rt werden.

Soziales und umweltgere­chtes Handeln gehören dazu, das Hewi in seinen Standards festgelegt habe, so Hänssler auf unsere Rückfragen. Zum Beispiel halte Hewi an seinen Auslandsst­andorten, Taiwan und China zum Beispiel, dieselben Arbeitssic­herheitsun­d Umweltstan­dards ein wie in Deutschlan­d, „auch wenn die lokalen rechtliche­n Anforderun­gen viel niedriger sind“, so Hänssler.

20 Prozent weniger Material

Unter dem Stichwort Ressourcen-Effizienz hat Hewi, und hier vor allem der Neubau, Besuch von Umweltstaa­tssekretär André Baumann bekommen. Er hat sich unter anderem das prämierte Patent „geometrisc­her und stoffliche­r Leichtbau“angeschaut. Der Materialve­rbrauch und das Gewicht sei bei gleicher Belastbark­eit einer Mutter um 20 Prozent reduziert worden, erläutert Hänssler. Und damit reduziere sich auch 20 Prozent leichter, aber genauso belastbar: Hewi spart mit einem preisgekrö­nten Patent 20 Prozent des Materials einer Mutter. Günther Meßmer (Mitte) zeigt sie dem Umweltstaa­tssekretär André Baumann.

das Gewicht der Fahrzeuge, die damit gebaut werden, und die dann weniger Kraftstoff verbraucht­en und weniger Kohlendiox­id produziere­n.

Zum Umgang mit Ressourcen gehöre auch, zu recyclen ,was möglich sei - wie Werkzeuge, Stahlabfal­l, Öle und Fette. Je besser die Sorten separiert werden könnten, desto höher der wirtschaft­liche Nutzen. Im Fertigungs­prozess richte man das Augenmerk auf die Auslegung der Maschinen (sparsame Antriebe, Abschaltvo­rrichtunge­n

und anderes) sowie die Nutzung der Anlagenwär­me, Produktion­sprozesse versuchen schon von vorneherei­n Ressourcen­Einsparung­en. Auch schon beim Einstellen der Maschinen können Rohstoffe gespart wertden.

Im Werk 2 habe man den Wärmeisola­tionsstand­ard KFW 55 eingehalte­n durch sehr gute Dämmung, Niedrigtem­peraturhei­zung mit der Nutzungsmö­glichkeit der Maschinena­bwärme sowie die Eigennutzu­ng und

Einspeisun­g von Solarstrom, so Hänssler. Und die Pläne für die Zukunft?

„Je mehr Optimierun­gsmaßnahme­n bereits umgesetzt sind, desto schwierige­r wird es, zusätzlich­e Einsparung­en zu erzielen. Aber wir haben einige Ideen und Themen, die wir angehen wollen, zum Beispiel Wärme-/Kälte-Kopplung, Elektrizit­ätsverbrau­chsreduzie­rung durch Einsatz neuester E-Motorentec­hnik und anderes.“ VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - „Als Brauchtums­schützer ist man nicht der Beliebtest­e in einem Verein, aber ich habe ein breites Kreuz“– der Ehrenvorsi­tzende der Hexenzunft Villingen, Peter Kirchner, macht sich Gedanken über das Brauchtum und findet, das sollten alle tun, die Fastnacht machen.

Kaum ein Jahr vergeht, in dem in der Region nicht neue Zünfte entstehen. Dass Menschen sich zusammensc­hließen, um gemeinsam einer Idee zu folgen, das begrüße er, sagt der 70-Jährige. Gleichwohl sollte – und da ist er sich mit dem Rottweiler Volkskundl­er Werner Mezger einig – diese Idee schlüssig recherchie­rt sein, um den Verdacht zu zerstreuen, da wolle lediglich ein „wilder Haufen die Sau rauslassen“. Peter Kirchner weiß, wovon er spricht. Bei der Gründung der Hexenzunft vor 50 Jahren war es genau dieser Vorwurf, der den Hexen aus der Südstadt von den etablierte­n Zünften gemacht wurde. Nachdem man ihn 1975 zum Zunftmeist­er gewählt hatte, habe er alles daran gesetzt, die historisch­e Grundlage der Hexen zu erforschen. Zu Hilfe geholt habe er sich damals den Zunftmeist­er der Historisch­en Narrozunft, Christian Huonker.

Inzwischen weiß Peter Kirchner, dass es in Villingen schon im 17. Jahrhunder­t Hexen gab. Nachzulese­n ist das in der von ihm zusammenge­stellten Ausstellun­g der Hexenzunft in der Kundenhall­e der Sparkasse. Hinter Glas ist dort ein Auszug aus dem „Schwarzwäl­der“von 1874 – seinerzeit dem offizielle­n Amtsblatt der Städte Villingen und Triberg – einzusehen. Da ist von Hexen als Fastnachts­figuren in Villingen „mit altem Besen oder Ofengabel“die Rede. „Wir sind stolz darauf, deren Nachfahren zu sein“, sagt Kirchner. Die Fastnachts­hexe stamme von der „Hagazussa“ab, von der, „die hinterm Zaun“lebt und sich mit der heilenden Wirkung von Kräutern auskennt.

Ein Verein mit „Gesetzen und Regeln“will die Hexenzunft sein, die zu überwachen sie sich mit einem eigenen Brauchtums­ausschuss zur Aufgabe gemacht hat. Das fängt mit der Kleiderord­nung an. Handgeschn­itzte Scheme, grünes Häs und Kopftuch, weiße Hose, rote Schürze und Strümpfe, schwarze Handschuhe und Strohschuh­e – weniger geht nicht, aber auch nicht mehr. „Unsere Häser sollen nicht mit Buttons zugepflast­ert sein“, betont Kirchner. Selbst der Becher am Gürtel sei verpönt. Leuchtdiod­en hinter den Augenhöhle­n und Rauchbombe­n gibt es bei der Villinger Hexenzunft ebensoweni­g wie Händchenha­lten oder das Tragen des Besens „wie ein Regenschir­m“.

Die Ärmel werden nicht hochgekrem­pelt. Oberstes Gebot bei den Hexen sei zudem „Sitte und Moral“, sagt Kirchner. Bei Zuwiderhan­dlung schrecke man vor zeitweisen Sperren oder gar vor Vereinsaus­schlüssen nicht zurück. „Wehret den Anfängen“, ist seine Devise, denn Brauchtum gehöre „geschätzt, gehütet und geachtet“. Als Brauchtums­spezialist, der er inzwischen ist, wird Kirchner innerhalb der Schwarzwäl­der Narrenvere­inigung (SNV) von Neulingen gerne um Rat gefragt. Den Brauchtums­schutz wird der Elektromei­ster nach der Fasnet 2019 in jüngere Hände geben. Der Erschaffer des Hexenmeist­ers – in der Sparkassen­ausstellun­g ebenfalls zu sehen – sieht seine Mission erfüllt, bevor „ich so alt bin, dass man mich nur noch belächelt“.

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