Geringste Bettenanzahl im Vergleich zu Nachbarkreisen
Mitglied des Organisationskreises der Bürgerinitiative kritisiert Zentralisierungspolitik
SPAICHINGEN (pm) - „Das Krankenhaus spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle.“Diesen Satz der Homepage des Klinikums Tuttlingen zitiert Zdenko Merkt, Mitglied des Organisationskreises gegen die Schließung in einer Stellungnahme. Kunden oder Patienten sei, der kurzen Wege halber. Damit riskiere man die Abwanderung der Patienten in die Kliniken der Nachbarkreise, denn auch Spaichingen liege näher zu Rottweil, Trossingen näher zu Villingen-Schwenningen. „Und dies führt sicher nicht zu einer Stärkung des Standortes Tuttlingen. „Selbst das Solidaris-Gutachten habe damals betont: „Tuttlingen braucht Spaichingen“.
Mit der beabsichtigten Schließung schaffe man auch ein Novum; jeder andere der fünf Nachbarkreise unterhält mindestens zwei oder mehr Klinikstandorte, „der Tuttlinger Landkreis wäre dann der erste, der sich auf ein Krankenhaus verkleinert“, so Merkt. Trotz geplanten Neubaus reduziere man im gleichen Zug die Anzahl der Betten insgesamt im Landkreis. „Wo bleibt da die Verbesserung?“Landrat Volle habe bereits vor 25 Jahren betont: „Der Kreis Tuttlingen hat schon längst seine Pflicht zum Bettenabbau erfüllt.“Heute biete unser Landkreis im Vergleich in der Summe die geringste Anzahl von Krankenbetten an für 140000 Menschen im Kreis.
Die Landkreise Rottweil und Sigmaringen warten hingegen mit teils wesentlich höheren Bettenzahlen auf, bei ähnlicher Bevölkerungszahl. Was passiert im Fall zum Beipiel einer Epidemie?
Und gleichzeitig entstehe in Spaichingen eine Klinikbrache, obwohl erst vor kurzem aufwändig saniert wurde. Illusorisch sei es zu glauben, dass die Umsiedlung der Abteilungen Geld spare. Und auch ein Neubau in Tuttlingen koste Geld, und das nicht zu knapp.
„Vielleicht wäre aufgrund dieser Sachlage tatsächlich etwas Egoismus angebracht, „ Spaichingen first!“warum nicht? Wir haben den nötigen Platz, wir haben den besseren Standort, wir sind näher an den Menschen, warum nicht diesen Standort ausbauen und stärken, damit würde auch die Zukunftsperspektive wieder stimmen?“Dann finde sich auch gewiss wieder Personal, so Merkt.
Die Bürgerinitiative um Dr. Albrecht Dapp wird voraussichtlich am Mittwoch die homepage frei schalten:
www.klinikmussbleiben.de