Ein Malocher vor dem Herrn
Wer sich mit Lehrern anlegen möchte, braucht sie nur auf ihre 80 Tage Urlaub anzusprechen. Urlaub? „Unterrichtsfreie Zeit“– also Arbeit unter anderen Vorzeichen. Lehrer sind quasi immer im Dienst; nehmen Arbeit mit nach Hause, lesen viel, erweitern ihren Horizont, bilden sich unablässig fort im Dienst der Schüler.
Diese verkannten Helden der Arbeit haben viele Leidensgenossen, sogar in Washington. Dort residiert ein wahres Arbeitstier, ein Opferlamm seiner politischen Leidenschaft. Seine Exzellenz The Donald ist kürzlich wieder mal aufs Übelste verleumdet worden. Verräter haben seinen Terminkalender veröffentlicht: randvoll mit Lücken. Die üblichen Fake News linksgrünversiffter Medien, um dem Präsidenten zu schaden – weiß doch alle Welt, dass Trump allein mit seinen ausgefeilten, akribisch recherchierten Twitternachrichten schon rund um die Uhr beschäftigt ist.
Bei Trump heißt die unterrichtsfreie Zeit „Exekutivzeit“, also Phasen ohne durchstrukturierte Abläufe und Termine. Rein theoretisch wäre da Zeit für Golf. Stattdessen: „Hunderte Telefonate und Treffen.“Dieser Präsident arbeite „härter für das amerikanische Volk als irgendeiner in der jüngsten Geschichte“, beteuert Trumps Sekretärin Madeleine Westerhout. Außerdem zeigt ein Foto klar und deutlich, dass es sich um den vollsten Terminkalender handelt, den je ein US-Präsident sein Eigen nannte. Vergangenen Montag beispielsweise: 11.45 Uhr Briefing durch die Geheimdienste, 12.45 Uhr Mittagessen mit Vizepräsident Mike Pence. Wahnsinn! (hü)