Von der Fußgängerzone in die Charts
Simon Lewis’ Debüt beweist Potenzial
RAVENSBURG - „Es gehört viel Mut dazu, für ein Publikum zu singen, dessen Aufmerksamkeit man sich erst mal erspielen muss. Es in den Bann zu ziehen, ist eine Meisterleistung“, erklärt die österreichische Sängerin Clara Blume über einen Straßenmusiker, den sie bei einem seiner Straßenkonzerte an einem tristen Winterabend in der U6-Station Währinger Straße gesehen hat. Eine solche Meisterleistung hat besagter Musiker, der österreichische Singer/Songwriter Simon Lewis, auch mit seinem Debütalbum „Pilot“(Karmarama) abgeliefert. Denn dem Wiener ist damit ein wundervoll eingängiges Pop-Album gelungen, das einen entspannten und unkomplizierten Sound abliefert, der an Mumford & Sons, Lifehouse oder auch Gavin DeGraw erinnert, aber doch Eigenständigkeit aufweist.
Es überrascht, dass Simon Lewis tatsächlich erst am Anfang seiner Karriere steht, zumal 2017 seine beiden Singles „All I Am“und „Hey Jessy“ es ins österreichische Radio, ersteres gar in die Rotation schafften und Lewis selbst als bester Songwriter für den Amadeus Award nominiert wurde. Schließlich beweist er auf „Pilot“ein außergewöhnliches Gespür für zeitlose Lyrics, die jeder nachfühlen kann, wie bei dem mitreißenden „All I Am“, und einprägsame Rhythmen, die mal rockiger klingen können wie bei „We Are Sailors”, dann balladig wie in „Keep Me Close”, nach Pop wie in „Hideaway” oder Folk wie in „Giorgia”.
Musikalische Vielfalt
Das sorgt für eine moderne musikalische Vielfalt, die in Kombination mit Lewis’ rauchige Stimme locker mit Musikgrößen mithalten kann. Da stellt sich nur noch eine Frage: Kann Simon Lewis das noch mit seinem zweiten Album toppen?
Anspieltipps: „How Did We Come So Far“, „We Are Sailors“, „Hideaway“und „All I Wanted“.
Live: 23.2. München, Backstage.