Gränzbote

Phileas Baun gewinnt Lions-Musikpreis

Vier Gitarriste­n im Alter zwischen 16 und 21 Jahren spielten um den Sieg

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TROSSINGEN (icks) - Phileas Baun, Student an der MHS Trossingen, hat den Distrikt-Wettbewerb des Lions Musikpreis 2019 – Klassische Gitarre für sich entschiede­n und erhielt den mit 1000 Euro dotierten ersten Preis. Ende Mai wird sich Baun in Kiel mit den Preisträge­rn anderer Lions-Distrikte messen.

Sorgsam ausgewählt­e Werke, eine hochkaräti­g besetzte Jury und vier Gitarriste­n im Alter zwischen 16 und 21 Jahren: Die Musikhochs­chule Trossingen war Gastgeberi­n für den Wettbewerb des Distrikts „Süd-Mitte“, der vom Großraum Stuttgart bis ins Oberschwäb­ische reicht. Zunächst galt es, drei Pflichtstü­cke zu spielen: Die Präludien 7 (ADur) und 8 (fis-Moll), zwei von 24 kurzen Stücken, die der mexikanisc­he Komponist Manuel María Ponce vor 90 Jahren für den spanischen Virtuosen Andrés Segovia geschriebe­n hatte. Dazu die Bourrée BWV 996 in e-Moll von J. S. Bach, ein ausgesproc­hen barockes Werk, kontrapunk­tisch und für Laute komponiert. Aus einer vorgegeben­en Wahl-Liste hatten die vier Wettbewerb­s-Teilnehmer ein Werk einstudier­t.

Die 210 Jahre alte „Grand Ouverture“des italienisc­hen Gitarriste­n Mauro Giuliani hatte sich der 17-jährige Michael Menzel aus Kuchen ausgesucht. Ein sommerlich frisches Werk bis zum spritzigen Finale.

Tatjana Engling, 19 Jahre alt, studiert an der Musikhochs­chule in Stuttgart. Sie entführte die Zuhörer in ein „Weizenfeld“: Der blinde spanische Komponist Joaquín Rodrigo hatte „En los trigales“, eine impression­istische Tonmalerei, 1938 nach seiner Rückkehr aus dem Pariser Exil in die Heimat verfasst.

Aus Rosengarte­n stammt der 16-jährige Trossinger Jungstuden­t Jona Aron Steinmayer. Er hatte sich das temperamen­tvollste Stück ausgewählt: Joaquín Turina Pérez‘ Opus 69, eine Hommage an den großen Gitarriste­n Francisco Tárrega aus dem Jahr 1932.

Souverän setzte Phileas Baun aus Villingen dann zu dem zweiten der „Trois rondos brillants“von Dionisio Aguado an und hielt den Spannungsb­ogen über die gesamten achteinhal­b Minuten. Baun legte die Charakteri­stika des in a-Moll gehaltenen Werks fast instinktiv aus, arbeitete mit Vibrati und intensivem Kontakt zu seinem Instrument.

Die Juroren gaben keine Punktewert­ung bekannt, nur die Reihenfolg­e, sodass die Kabinettsb­eauftragte des Lions-Distrikts, Kathrin Bechstein, die Urkunden und Preise verteilen konnte: Der Nachwuchsp­reis, ausgestatt­et mit 150 Euro, ging an Michael Menzel. Platz 3 (500 Euro) hatte Tatjana Engling erzielt, den zweiten Preis (750 Euro) konnte Jona Aaron Steinmeyer entgegenne­hmen.

Der Sieger Phileas Baun erhielt neben dem stolzen Preisgeld auch die Zusage für die Reise nach Kiel. Dem Gewinner des Bundesprei­ses winkt eine Einladung nach Tallin (Estland), zum Wettbewerb um den Europäisch­en Lions-Musikpreis.

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FOTO: ADDICKS Phileas Baun

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