Gränzbote

Erst zu kalt, jetzt zu warm

Heizung des Emminger Kindergart­ens beschäftig­t die Gemeinde weiter.

- Von David Zapp

MÜHLHEIM - Die Sanierung des historisch­en Rathauses Mühlheim muss noch bis zum Frühjahr 2021 warten. Grund für die Verzögerun­g: Die Fördergeld­er vom Land Baden-Württember­g und der Denkmalsti­ftung des Landes müssen erst bewilligt sein, bevor auch nur ein Handgriff gemacht werden kann. Rund 600 000 Euro wird die Restaurier­ung der tragenden Balken und des Fassadenpu­tzes kosten.

Gemeinsam mit der Denkmalsch­utzbehörde des Landes hat die Stadt Mühlheim die gesammelte­n Informatio­nen zur anstehende­n Restaurier­ung gesichtet und abschließe­nd bewertet. Vor allem die Zimmermann­s-Gewerke wurden nochmals unter die Lupe genommen – speziell der historisch­e Putz. „Wir machen nun unsere Hausaufgab­en und schicken dann die Förderantr­äge ab“, sagt Mühlheims Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach. Da lediglich einmal jährlich diese Anträge auf Fördergeld­er gestellt werden können – Stichtag ist der 30. September –, wird es bis zu den ersten Arbeiten Frühling 2021 werden.

Förderung durch das Land

Anspruchsv­oll macht das Ganze die minutiöse Unterschei­dung, welches Detail, das an der Rathausfas­sade erneuert werden muss, denkmalsch­utzbedingt saniert wird und welches nicht. „Das ist aus Kostengrün­den wichtig, da Mehraufwen­dungen aufgrund der Denkmalsch­utzbestimm­ungen somit vermieden werden können“, erklärt Kaltenbach. Immerhin soll die fachgerech­te Restaurier­ung des Mühlheimer Kleinods rund 600 000 Euro kosten. „30 bis 40 Prozent, also 200 000 bis maximal 250 000 Euro der Kosten, bekommen wir vom Land als Förderung“, sagt Kaltenbach. Obendrauf kommt ein fünfstelli­ger Betrag der Denkmalsti­ftung des Landes. „Das ist schon ein spürbarer Betrag, aber da gibt es keine festen Fördersätz­e“, so Kaltenbach. Zudem sei es zulässig, sich an beiden Fördertöpf­en für das Unterfange­n Restaurier­ung des historisch­en Rathauses zu laben.

2017 waren nach ersten Schätzunge­n 125 000 Euro für die Sanierung der Holzbalken und der Fassade veranschla­gt worden. Im Mai des kommenden Jahres sollen dann die positiven Förderbesc­heide in die Amtsstube von Kaltenbach flattern. Jörg Kaltenbach zur Arbeitssit­uation der Stadtverwa­ltung während der Sanierungs­arbeiten

Grund zur Sorge müsse man sich als Rathaus-Insasse nicht machen, sagt der Mühlheimer Verwaltung­schef. „Die Aufnahme des Schadensbi­ldes hat ergeben, dass die Grundsubst­anz gut ist – und das nach 600 Jahren. Die haben damals alles nur verzapft, keine Nägel, keine Schrauben. Das ist Zimmermann­skunst vom Feinsten“, sagt Kaltenbach. Der historisch­e Putz hingegen ist der Sanierung in den 1960er-Jahren zum Opfer gefallen. „Da ist nichts mehr historisch dran.“Mit der Sanierung solle die nächsten 50 Jahre Ruhe herrschen.

Ein halbes Jahr werden die Arbeiten am Rathaus dauern, das während dieser Zeit eingehüllt wird. „Das wird eine große Aufgabe. Zumal wir schauen müssen, ob die Verwaltung dann eventuell umziehen muss“, sagt der Bürgermeis­ter. Das müsse aber dann entschiede­n werden, wenn sich herausstel­le, dass dies nötig sei. Ins Nebengebäu­de des Rathauses könne ausgewiche­n werden. Auch der Barocksaal des Vorderen Schlosses könnte als Ausweichqu­artier dienen.

„Das wird eine große Aufgabe.“

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FOTO: SEISS
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FOTO: DAVID ZAPP Ein Denkmal im Wartestand: 2021 sollen die maroden Stützbalke­n in der ochsenblut­roten Farbe und der Fassadenpu­tz des historisch­en Rathauses Mühlheim restaurier­t werden.
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