Der Rahmen macht das Bild
Zu Wochenbeginn kann man auch schwierige Themen anpacken, gestählt vom Wochenende. Deshalb wollen wir uns heute wieder mal mit der digitalen Welt beschäftigen. Eine ihrer Segnungen ist, dass wir jetzt endlich die englischen Begriffe lernen, die uns schon in der Schule viel zu kompliziert waren. Fracking zum Beispiel. Oder Framing – ein Wort, das gerade Hochkonjunktur hat, weil eine Sprachwissenschaftlerin den Mitarbeitern der ARD vor zwei Jahren in einem 89Seiten-Dossier mitgeteilt hat, wie sie damit umgehen sollen, wenn böse Zungen ihre Anstalt wieder mal als Staatsrundfunk bezeichnen.
Es ist uns klar, dass das superspannend ist für Sie. Deswegen wollen wir versuchen, mit weiterer Simplifizierung etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Merken Sie sich nur diesen Satz: Während es beim Fracking darum geht, das Letzte aus der Erde herauszupressen, geht es beim Framing darum, das Letzte aus der Sprache herauszupressen. Talentierte Manipulierer machen sich diese Technik zunutze, indem sie Wörter wie Problem oder Zwangsgebühr abschaffen und stattdessen von der Herausforderung sprechen, einen finanziellen Beitrag zu leisten.
Politiker sind Großmeister in dieser Disziplin, vor allem in der Not. Nicht zufällig waren es die Sozis, die das Gute-Kita-Gesetz und die Respektrente erfunden haben. Von der SPD lernen, heißt für Sie: Gehen Sie zum Chef und fordern Sie das Respektgehalt. Erklären Sie ihm, dass das im Guter-Führungsstil-Seminar Priorität hatte und es ganz im Sinne der Prima-Klima-Verfügung ihres Unternehmens sei. (hü)