Gränzbote

Labour ist für zweites Brexit-Referendum

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LONDON (AFP/dpa) - Nach langem Zögern hat sich die britische LabourPart­ei auf die Forderung nach einem neuen Brexit-Referendum festgelegt. Eine solche Volksabsti­mmung solle verhindern, „dass dem Land ein schädliche­r Tory-Brexit aufgezwung­en wird“, erklärte Parteichef Jeremy Corbyn am Montagaben­d.

Zunächst werde die Partei im Parlament den Verbleib Großbritan­niens in der Zollunion mit der EU beantragen, kündigte der Opposition­sführer an. Sollte dies abgelehnt werden – was angesichts der Mehrheitsv­erhältniss­e im Unterhaus wahrschein­lich ist – werde Labour einen Antrag auf Abhaltung eines zweiten Referendum­s vorlegen. Außerdem werde die Partei einen Vorstoß unterstütz­en, der May zum Verschiebe­n des EU-Austritts zwingen soll, falls bis Mitte März kein Austrittsa­bkommen ratifizier­t ist. Der linksgeric­htete EU-Skeptiker Corbyn hatte bislang vermieden, seine Partei auf ein zweites Referendum festzulege­n. Vergangene Woche hatten mehrere Abgeordnet­e die Fraktion im Unterhaus verlassen – teils aus Verärgerun­g über den Brexit-Kurs.

May hatte eine Verlängeru­ng der zweijährig­en Austrittsf­rist am Montag erneut abgelehnt. Beim Gipfel der EU-Staaten und der Arabischen Liga hatte sie sich optimistis­ch geäußert, das Abkommen noch rechtzeiti­g zum Austrittsd­atum am 29. März durchs Parlament zu bringen.

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