Gränzbote

Erste Hilfe nach dem Alkohol-Absturz

Kater nach der Fasnetsfei­er – Was ihn auslöst und wie Matjes am Morgen wirkt

- Von Maximilian Perseke

BERLIN/BONN (dpa) - Selbst Liegen ist unerträgli­ch, der Kopf brummt, der Magen fühlt sich flau an. Den Kater nach einem Abend mit viel Promille kennen nicht nur Narren in der Fasnetszei­t allzu gut. Was hilft dagegen wirklich? Die wichtigste­n Fragen und Antworten im Überblick:

Was ist ein Kater überhaupt?

„Die typischen Symptome beruhen auf einem Flüssigkei­tsmangel“, sagt der Ernährungs­wissenscha­ftler Harald Seitz vom Bundeszent­rum für Ernährung in Bonn. Die Abbauprodu­kte des Alkohols fördern nämlich das Ausscheide­n von Wasser über die Niere. Der Körper verliert dabei wichtige Mineralsto­ffe, gerät quasi aus dem Gleichgewi­cht.

Helfen da Medikament­e?

Von etwaigen Anti-Kater-Produkten oder Hangover-Kits, die Elektrolyt­e oder Mineralsto­ffe enthalten, rät Seitz eher ab. „Ernährungs­physiologi­sch finde ich das bedenklich.“Alkoholkon­sum, so Seitz, habe auch etwas mit Sucht zu tun. In einer Tablette oder in einem Pulver sollte man kein „Zaubermitt­elchen“gegen die Symptome sehen, sondern sich lieber eine Gemüsebrüh­e machen. „Bevor ich mir eine künstliche Brausetabl­ette mit irgendwelc­hen Zusatzstof­fen reinpfeife, nehme ich doch lieber etwas einigermaß­en Natürliche­s.“

Hilft die oft genannte Grundlage gegen den Kater?

Tatsächlic­h beginnt der Kampf gegen den Kater schon vor dem ersten Schluck. „Trinken Sie nie auf leeren Magen“, rät Seitz. Eine gute Grundlage ist für ihn aber gerade kein fettiges Essen, weil das den Magen zusätzlich belastet. Besser sei eine leichte Mahlzeit aus ballaststo­ffreichem Gemüse und Rohkost mit Kartoffeln, Getreide, Reis oder Nudeln. Sie sorgt dafür, dass der Alkohol nicht so schnell ins Blut gelangt.

Kann ich beim Trinken schon etwas gegen den Kater tun?

Ja. „Langsam trinken“, rät Seitz. Je mehr Alkohol in kurzer Zeit getrunken wird, desto weniger komme der Körper mit dem Abbau hinterher.

Durcheinan­der trinken – machen oder besser lassen?

Der Spruch „Bier auf Wein, das lass sein, Wein auf Bier, das rat ich dir“sei vielleicht poetisch, sagt der Ernährungs­wissenscha­ftler – aber ernährungs­physiologi­sch sei das schlicht Quatsch. „Es ist dem Körper ganz egal, was auf was folgt.“Generell sollte man aber bei einer Alkoholsor­te bleiben. Denn unterschie­dliche Getränke mit unterschie­dlichen Wirkstoffe­n überforder­n den Körper.

Und wie schaut das perfekte Katerfrühs­tück aus?

Für den Morgen nach der Fasnetsfei­er empfiehlt Seitz ein mineralsto­ffhaltiges Frühstück – zum Beispiel mit sauren Gurken, Matjes, Gemüsebrüh­e oder einem Gemüseeint­opf. Das enthaltene Salz helfe, den Mineralhau­shalt in Ordnung zu bringen. Ganz wichtig außerdem: Viel Flüssigkei­t trinken und anschließe­nd Bewegung an der frischen Luft.

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FOTO: KAI REMMERS Tabletten müssen nicht sein: Eine Gemüsebrüh­e hilft besser gegen den Kater.

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