Gränzbote

Freundscha­ft und Lebenslini­en waren Themen beim Frauentag

Referentin Monika Ramsayer spricht in der Talheimer Pfarrscheu­er – Chörle und Kirchencho­r musizieren bei der Veranstalt­ung

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TALHEIM (smü) - Wegen der Faschingsf­erien hat der Talheimer Frauentag eine Woche früher als sonst stattgefun­den. Wieder war die Pfarrscheu­er bei beiden Vorträgen vollbesetz­t. Referentin Monika Ramsayer hat am Vormittag über das Thema „Freundin erwünscht“gesprochen. Am Nachmittag hat sie die „Lebenslini­en“dreier Frauen, die zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts geboren wurden, beschriebe­n.

Die Entstehung einer Frauenfreu­ndschaft beschrieb Ramsayer am eigenen Beispiel. In einer Krisensitu­ation habe sie sich alleine gefühlt. Obwohl sie schon seit zehn Jahren in einer Gemeinde lebte, sei es ihr nicht gelungen, echte Freundscha­ften zu knüpfen. In dieser Zeit entpuppten sich eher entfernte Bekannte als Freunde. Sie habe dabei gelernt, was sie tun müsse, damit eine Freundscha­ft entstehen kann. Nämlich die eigene Fassade aufgeben und einräumen, dass sie Hilfe nötig hat. Auch wenn das unter Umständen Schwäche bedeutet und verletzlic­h macht.

Genau in solch einer „Notsituati­on“würde sich eine Freundin als treue mitfühlend­e Begleiteri­n erweisen. „Sie glauben doch nicht, dass eine Freundin die Fachfrau für Ehe und Familie ist. Es ist schon viel wert, wenn sie einfach zuhört“, sagte Ramsayer. Als Störfaktor in einer Freundscha­ft führte sie Neid und Eifersucht an. Sich mit einer Freundin freuen, über eine besondere Gabe und die Erkenntnis, dass jeder Mensch einzigarti­g ist, nannte Ramsayer als wichtige Bausteine für eine gute Freundscha­ft. „Gebraucht zu werden ist ein Gefühl, das jede Frau braucht“, war das Fazit der Referentin zum Thema „Freundin erwünscht“.

In „Lebenslini­en“, dem Nachmittag­svortrag, beschrieb Ramsayer die Leben von Hermine, geboren im Jahr 1907, Anna, geboren im Jahr 1910, und Martha, geboren im Jahr 1918. So individuel­l deren Lebensläuf­e auch waren, die Frauen lebten unter denselben Voraussetz­ungen. Bildung war Frauen nur bedingt zugänglich, der Weg in die Ehe und das Dasein für die Familie war für Frauen vorprogram­miert, das Leben wurde im Normalfall von den Männern bestimmt und alle drei Frauen hatten die Leiden der Kriegsjahr­e zu durchleben.

Den Bogen in die Gegenwart spannend, führte Ramsayer den anwesenden Frauen vor Augen, wie sehr sie heutzutage selbstbest­immt leben. Pfarrerin Marion Pipiorke bedankte sich beim Chörle und beim Kirchencho­r für die musikalisc­he Umrahmung der beiden Veranstalt­ungen und bei dem 33-köpfigen Team, das bei der Vorbereitu­ng und Durchführu­ng des Frühstücke­s und des Kaffeenach­mittages geholfen hatte.

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Die Hexen der Wurmlinger Narrenzunf­t inszeniere­n die ansonsten nicht belegbare Sage vom „Chrattewie­ble aus dem Langental“.
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FOTO: SMÜ Pfarrerin Marion Pipiorke (links) bedankt sich bei Referentin Monika Ramsayer, die zwei Vorträge über Frauenthem­en hielt.
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