Kindergarten: Erst zu kalt, jetzt zu warm
Heizungsanlage in der Einrichtung St. Silvester in Emmingen beschäftigt den Technischen Ausschuss weiter
EMMINGEN-LIPTINGEN - Erst wurde gefroren, jetzt wird geschwitzt: Bei der Heizungsanlage des Kindergartens St. Silvester ist der Wurm drin. Genauer gesagt, ist das seit 2015 der Fall. In seiner jüngsten Sitzung machte sich der Technische Ausschuss vor Ort ein Bild des Problems. Und kam zu dem Entschluss, dass im Raum der Bärengruppe saunaartige Verhältnisse herrschen.
Ein Blick zurück in 2015: Wegen Beschwerden wurden Arbeiten an der Heizung vorgenommen. Wie Bürgermeister Joachim Löffler dem Ausschuss berichtete, habe die beauftragte Firma „großzügig“neue Teile eingebaut. Doch bis jetzt läuft die Heizung nicht so, wie sie soll.
Sind die Heizkreise richtig gesteuert?
Zweifel, ob die Heizkreise richtig gesteuert sind, machen sich auch bei den Ausschussmitgliedern breit. Der Verdacht, dass Zuleitungen falsch zugeordnet seien, liege nahe. „Wir tasten uns von Aggregat zu Aggregat, von Mischer zu Mischer, von Ventil zu Ventil durch, um herauszufinden, woran es hapert“, erläuterte Löffler. Denn: In anderen Räumen des Kindergartens funktioniere die Fußbodenheizung schließlich ohne Probleme. Nun sollen im nächsten Schritt die Heizschleifen der Fußbodenheizung überprüft werden.
Der Haken bei der Bärengruppe: „Überall kommt Frischluft ins Gebäude“, sagte Elektromeister HansPeter Uttenweiler und berichtete von einem gemessenen nächtlichen Temperaturabfall von zehn Grad. „Wenn Ostwind ist, bekommen wir es fast nicht warm.“Das Problem der Fußbodenheizung: Sie sei träge und brauche Zeit, bis sie wieder hochfahre. Der Vorschlag von Otto Schoch (Unabhängige Bürgerliste): Den Temperatur-Sollwert hochzustellen. „Das Ergebnis ohne Ausschalten der Nachtabsenkung ist noch nicht so, wie wir uns das vorstellen“, resümierte Löffler.
Auch die Frage nach neuen Fenstern kam auf. Baufhofleiter Lothar Mader allerdings glaubt nicht, dass neue Gläser in den Fensterrahmen aus den 90er-Jahren die gewünschten Erfolge erzielen werden. Die Frage, die sich daher stelle: Lohnt es sich, eine fünfstellige Summe für Fenster auszugeben, wollte Löffler wissen. Oder sei es nicht besser, gleich ans Dach zu gehen?
Klarheit schaffen, um über neue Maßnahmen zu beraten
Ein Lösungsansatz des gefertigten Gutachtens schlägt vor, bei den Pultdächern eine Gipskartonplatte über die vorhandene Holzschalung einzubauen und diese an den Wänden und Bauelementen luftdicht abzuschließen. Allerdings wird befürchtet, dass Schallprobleme entstehen könnten.
Die bisherigen Maßnahmen haben die Gemeinde bereits etwa 30 000 Euro gekostet. Das halbe Jahr bis zum Herbst soll genutzt werden, „um klar Schiff“zu machen, sagte Löffler. „Wir müssen Klarheit schaffen, wo die Ursachen liegen und dann über weitere Maßnahmen beraten.“
Dazu hat die Verwaltung Kontakt mit der Energieberatung des Landratsamts aufgenommen. Sie erhofft sich, das Problem mit Hilfe der dort tätigen Fachleute besser in den Griff zu bekommen. Deshalb lautete das Fazit des Bürgermeisters: „Ich bin mir leider sicher, dass wir uns noch öfter mit diesem Thema befassen müssen.“