Schwenninger Fans sind frustriert: „Außer Dustin könnt ihr alle gehen“
Deutsche Eishockey-Liga: Wild Wings stehen bereits vor den letzten beiden Spieltagen der Hauptrunde als Tabellenletzter fest
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (wit) - Bereits vor dem letzten Wochenende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga steht fest, die Wild Wings werden die Saison 2018/19 als Tabellenletzter beenden. Im Februar schafften die Schwenninger in sieben Spielen nur einen Sieg.
Nach der peinlichen 0:3-Heimpleite am Freitag im Kellerduell gegen den Vorletzten Grizzlys Wolfsburg schlugen sich die Schwenninger Kufencracks am Sonntag beim Vierten Augsburger Panther einigermaßen ordentlich; mit einer 1:3-Niederlage war es sogar der knappste Spielverlust gegen die Fuggerstädter in dieser Saison. Am 30. Dezember war der SERC noch mit 1:8 im CurtFrenzel-Stadion untergegangen. „Leider haben wir zu viele Strafzeiten bekommen, das bessere Überzahlspiel der Augsburger hat entschieden“, befand Stürmer Kai Herpich. „Fünf gegen fünf haben wir gut gespielt, die Diszplin war unser Problem“, befand Coach Paul Thompson. Zwei ihrer drei Tore markierten die Panther im Powerplay.
Nach der Pleite gegen Wolfsburg, bei der den Schwenningern Einstellung und Kampfgeist fehlte, hatte Kapitän Simon Danner gemahnt, „dass wir zum Saisonschluss unbedingt noch gute Spiele abliefern müssen, egal wie das Ergebnis ist, das sind wir den Fans schuldig“.
Am Freitag empfangen die Schwäne den EHC Red Bull München. Der deutsche Meister ist Zweiter, hat mit drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Mannheim aber immer noch die Chance, Erster zu werden. Am Sonntag sind die Wild Wings noch beim Zehnten Nürnberg, der sich inzwischen sicher für die Pre-Play-offs qualifiziert hat, zu Gast. „Es geht darum, noch so viele Siege wie möglich zu holen“, betonte Herpich, dass Einsatz und Willen ohnehin eine Selbstverständlichkeit für einen Profisportler sein sollten und eben auch noch das Resultat stimmen müsse.
Eigengewächs Bauhof feiert Debüt
Am Freitag gegen Wolfsburg hatte der 19-jährige Christian Bauhof erstmals für ein paar Minuten DEL-Luft schnuppern dürfen. „Wir wollten natürlich nicht so spielen, das war für uns alle frustrierend“, erklärte der kleine Stürmer. Immerhin, die Mannschaftskameraden hätten ihm gut geholfen und so habe er seine Anfangsnervosität auch allmählich verloren. Am Sonntag war Bauhof in Augsburg nicht dabei, weil er in der U 20 der Schwenninger in der DNL auflief. Thompson will das Eigengewächs aber in den letzten beiden Spielen nochmals einsetzen. Bauhof betonte, dass er in der kommenden Saison nur allzu gerne bei den Wild Wings bleiben möchte, es habe darüber aber noch keine Gespräche gegeben. Warum er während der Saison vom DEL2-Klub Freiburg nach Schwenningen zurückgekehrt war. „Ich hatte wenig Eiszeit in Freiburg und konnte mich so nicht weiterentwickeln.“
Coach Thompson will die Rufe der Fans nach der Partie am Freitag, „Außer Dustin könnt ihr alle gehen“, nicht zu hoch hängen. Die Anhänger seien eben frustriert. „Wir sind es auch“, so Thompson.
Die Wild Wings werden die Saison als 14. beenden. Immerhin: einen neuen Negativrekord haben die Wild Wings, die seit ihrer Rückkehr in die DEL zur Saison 2013/14 in drei von sechs Spielzeiten Letzter wurden, verhindert. In der Saison 2014/15 holten sie mit nur 43 Punkten die Rote Laterne, jetzt haben sie schon 45 Zähler auf ihrem Konto. Und in der Saison vor der Zweitligazeit 2002/03 schaffte der SERC nur 35 Punkte, konnte sich aber in den Play-Down sportlich gegen Frankfurt durchsetzen. Die Schwenninger stiegen damals aus finanziellen Gründen ab.