Gränzbote

Wie geht es weiter mit Spaichinge­r Klinik?

Der Tuttlinger Landrat Stefan Bär im Interview.

- Von Sebastian Heilemann

TUTTLINGEN - Schnelles Internet in der Schule, Tablets im Unterricht und interaktiv­e Whiteboard­s. Die Schulen in Tuttlingen sollen in Sachen Digitalisi­erung auf den neuesten Stand gebracht werden. Was dazu nötig ist, hat jetzt eine Untersuchu­ng zusammenge­fasst. Am Montag hat die Verwaltung das Ergebnis dem Ausschuss für Verwaltung und Finanzen des Gemeindera­tes vorgelegt. Daraus geht hervor: Es wird teuer.

245 Seiten umfasst der Bericht einer externen Beratungsf­irma. Sie hat zusammenge­tragen, auf welchem Stand sich die Tuttlinger Schulen im Moment in Sachen Ausstattun­g und Internetan­schluss befinden. Der Titel: „Medienkonz­ept 2019 bis 2025“. Ein Ergebnis aus der Untersuchu­ng: In den meisten Schulen sind Computer, Beamer und Tablets vorhanden, nur funktionie­ren die nicht immer. Denn meist fehlt es vor allem an der regelmäßig­en Wartung von Systemen und Geräten. Geschulter­t wird das zum Teil von Lehrkräfte­n, die dafür oft nicht genügend Zeit und unter Umständen auch nicht die nötige Fachwissen haben. Das soll sich in Zukunft ändern. Geräte und Netzwerk sollen so verlässlic­h werden, wie die grüne Schieferta­fel.

Systeme und Geräte müssen verlässlic­h gewartet werden

Um das zu erreichen plant die Verwaltung, sogenannte Support-Verträge abzuschlie­ßen. Konkret heißt das: Die Unternehme­n, von denen die Stadt Geräte kauft, kümmern sich darum, dass diese auch funktionie­ren. Und das dauerhaft. Ein Vorgehen, das unter anderem an der Karlschule oder der Wilhelmsch­ule bereits funktionie­rt. Nach und nach sollen solche Verträge für alle Schulen abgeschlos­sen werden.

Ein besseres Zeugnis stellt der Bericht über die Internetve­rbindung der Schulen aus. Alle weiterführ­enden Schulen haben mittlerwei­le eine Internetve­rbindung mit 400 Megabit pro Sekunde (zuvor 16 Megabit), die Grundschul­en mit 200 Megabit.

Doch gibt es noch einiges zu tun: Alle Klassenzim­mer sollen mit Präsentati­onsmöglich­keiten ausgestatt­et werden – interaktiv­e Tafeln oder Dokumenten­kameras. Die Schulen sollen weitere Tablets und Computer erhalten, fehlende Server müssen angeschaff­t und entspreche­nde Netzwerke eingericht­et werden.

Insgesamt rechnet die Stadt mit Investitio­nen in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro bis 2025 – die Kosten für die Supportver­träge in Höhe von rund 100 000 Euro pro Jahr noch nicht eingerechn­et. In den kommenden Jahren will Tuttlingen rund 350 000 Euro pro Jahr investiere­n, um das Medienkonz­ept schrittwei­se umzusetzen.

Finanziert werden soll das unter anderem durch den von der Bundesregi­erung beschlosse­nen Digitalpak­t. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stellt die Bundesregi­erung zur Verfügung, um die Digitalisi­erung an Deutschlan­ds Schulen anzuschieb­en. In Baden-Württember­g könnten auf jede Schule rund 145 000 Euro entfallen – oder 433 Euro pro Kind.

Der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen begrüßte die Pläne und empfahl dem Gemeindera­t einstimmig, die Umsetzung des Konzepts zu beschließe­n.

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FOTO: CLAUDIA STECKELER
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FOTO: DPA Tablets an Schulen: Nur mit der Anschaffun­g ist es nicht getan. Geräte und Netzwerke müssen gewartet werden. Das kostet Geld.

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