Wie geht es weiter mit Spaichinger Klinik?
Der Tuttlinger Landrat Stefan Bär im Interview.
TUTTLINGEN - Schnelles Internet in der Schule, Tablets im Unterricht und interaktive Whiteboards. Die Schulen in Tuttlingen sollen in Sachen Digitalisierung auf den neuesten Stand gebracht werden. Was dazu nötig ist, hat jetzt eine Untersuchung zusammengefasst. Am Montag hat die Verwaltung das Ergebnis dem Ausschuss für Verwaltung und Finanzen des Gemeinderates vorgelegt. Daraus geht hervor: Es wird teuer.
245 Seiten umfasst der Bericht einer externen Beratungsfirma. Sie hat zusammengetragen, auf welchem Stand sich die Tuttlinger Schulen im Moment in Sachen Ausstattung und Internetanschluss befinden. Der Titel: „Medienkonzept 2019 bis 2025“. Ein Ergebnis aus der Untersuchung: In den meisten Schulen sind Computer, Beamer und Tablets vorhanden, nur funktionieren die nicht immer. Denn meist fehlt es vor allem an der regelmäßigen Wartung von Systemen und Geräten. Geschultert wird das zum Teil von Lehrkräften, die dafür oft nicht genügend Zeit und unter Umständen auch nicht die nötige Fachwissen haben. Das soll sich in Zukunft ändern. Geräte und Netzwerk sollen so verlässlich werden, wie die grüne Schiefertafel.
Systeme und Geräte müssen verlässlich gewartet werden
Um das zu erreichen plant die Verwaltung, sogenannte Support-Verträge abzuschließen. Konkret heißt das: Die Unternehmen, von denen die Stadt Geräte kauft, kümmern sich darum, dass diese auch funktionieren. Und das dauerhaft. Ein Vorgehen, das unter anderem an der Karlschule oder der Wilhelmschule bereits funktioniert. Nach und nach sollen solche Verträge für alle Schulen abgeschlossen werden.
Ein besseres Zeugnis stellt der Bericht über die Internetverbindung der Schulen aus. Alle weiterführenden Schulen haben mittlerweile eine Internetverbindung mit 400 Megabit pro Sekunde (zuvor 16 Megabit), die Grundschulen mit 200 Megabit.
Doch gibt es noch einiges zu tun: Alle Klassenzimmer sollen mit Präsentationsmöglichkeiten ausgestattet werden – interaktive Tafeln oder Dokumentenkameras. Die Schulen sollen weitere Tablets und Computer erhalten, fehlende Server müssen angeschafft und entsprechende Netzwerke eingerichtet werden.
Insgesamt rechnet die Stadt mit Investitionen in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro bis 2025 – die Kosten für die Supportverträge in Höhe von rund 100 000 Euro pro Jahr noch nicht eingerechnet. In den kommenden Jahren will Tuttlingen rund 350 000 Euro pro Jahr investieren, um das Medienkonzept schrittweise umzusetzen.
Finanziert werden soll das unter anderem durch den von der Bundesregierung beschlossenen Digitalpakt. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stellt die Bundesregierung zur Verfügung, um die Digitalisierung an Deutschlands Schulen anzuschieben. In Baden-Württemberg könnten auf jede Schule rund 145 000 Euro entfallen – oder 433 Euro pro Kind.
Der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen begrüßte die Pläne und empfahl dem Gemeinderat einstimmig, die Umsetzung des Konzepts zu beschließen.