Fahndung nach Amri-Freund vor Anschlag beendet
BERLIN (dpa) - Die Bundespolizei hat 2016 nach Bilal Ben Ammar, dem Freund des späteren Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri, Ausschau gehalten. Allerdings wurde die Fahndung nach dem jungen Tunesier an den Grenzen Ende November auf Geheiß des Berliner Landeskriminalamtes eingestellt – drei Wochen bevor sein Freund und Landsmann Amri in Berlin mit einem gestohlenen Lastwagen auf den Breitscheidplatz raste und zwölf Menschen tötete. Das geht aus einer Nachricht der Islamismus-Abteilung des Landeskriminalamtes an die Bundespolizei vom 14. November 2016 hervor. Darin wird die Bundespolizei angewiesen, die Fahndung nach Ben Ammar zum 26. November einzustellen. Ein Grund für die Entscheidung wird in dem Schreiben nicht genannt.
Die Behörden hatten Ben Ammar schon 2015 auf dem Schirm. Er war aufgefallen, weil er in einem Leipziger Asylbewerberheim gesagt hatte, er wolle sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) anschließen. In Berlin verkehrte er in einer SalafistenMoschee. Im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum von Bund und Ländern wurde am 27. November 2016 besprochen, wie man ihn abschieben könnte – zunächst ohne Erfolg.