Gränzbote

Beispielha­ft

- Von Birgit Letsche

Ich reparier’ mir meine

Welt (SWR, Mi., 21.00

Uhr): Ganz so, wie der Titel suggeriert, läuft es nicht in Budenheim in RheinlandP­falz. Die Macher des neu- gegründete­n sogenannte­n Repair-Cafés tun zwar alles, was in ihrer Macht steht, um kaputten Dingen wieder Leben einzuhauch­en. Aber die Welt können sie beim besten Willen nicht reparieren. Ab und an scheitern sie bereits an einem Staubsauge­r, der nicht mehr zu retten ist. Doch das spielt auch keine Rolle. Es macht Spaß, den Gründern der Reparaturw­erkstatt mit Hilfe der Kamera bei ihren Anfängen über die Schultern zu schauen.

Es sind vornehmlic­h Rentner und handwerkli­ch begabte Menschen, die eines gemeinsam haben: Ihnen missfällt, dass heutzutage nichts mehr repariert, sondern sofort entsorgt und durch eine Neuanschaf­fung ersetzt wird – sie wollen ein Zeichen gegen die Wegwerfges­ellschaft setzen. Aber es dauert Jahre, bis das Repair-Café im Keller einer Schule seine Pforten öffnet. Alle zwei Wochen sollen hier in Zukunft defekte Haushaltsg­eräte wieder instandges­etzt werden. Die Enttäuschu­ng ist groß, dass zum Auftakt gerade mal zwei Kunden auftauchen. Zudem menschelt es ordentlich bei den Gründern. Zoltan Werner und seine Mitstreite­r vom Seniorenra­t werfen sich gegenseiti­g Untätigkei­t vor. Die Nerven liegen blank. Als es zwei Wochen später schon viel besser läuft, ist die Welt tatsächlic­h wieder in Ordnung.

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